München – Die Liste der Vereine von Thomas Müller umfasst ganze zwei Namen: TSV Pähl und FC Bayern. Lange Zeit schien es ausgeschlossen, dass sich noch ein dritter Klub in diese kurze Liste einreihen würde. Doch Müllers Vertrag beim Rekordmeister läuft 2021 aus – und ob der 30-Jährige verlängert, ist unklar.
Selbst ein vorzeitiger Abschied im Sommer scheint denkbar. „Mein Fokus liegt ausschließlich darauf, die Saison erfolgreich zu bestreiten. Was dann im Sommer passiert, da werde ich mit dem Verein sprechen und mit mir selbst. Dann schauen wir mal, in welche Richtung das geht“, erklärt Müller bei „Sport1“. Wie unsere Zeitung berichtete, denken die Bayern-Verantwortlichen darüber nach, im Sommer Stars zu verkaufen, um sich finanziellen Spielraum für Transfers wie die Kai Havertz und Leroy Sané zu verschaffen. Dass Münchner Identifikationsfiguren wie Müller und Manuel Neuer zu den Verkaufskandidaten gehören, gilt aber als unwahrscheinlich. Müllers jüngste Aussagen sind in jedem Fall als Pokerei vor den anstehenden Gesprächen über eine Vertragsverlängerung zu sehen.
Dazu passt auch folgendes Zitat: „Bei so einer Sache werfen alle Parteien ihre Argumente in den Topf. Schauen wir mal, ob man da ein Menü zusammenbekommt.“ Neben den Finanzen – Müllers geschätztes Brutto-Gehalt beträgt 15 Millionen Euro – dürfte es vor allem um die sportliche Perspektive gehen.
Unter Niko Kovac geriet der 30-Jährige zum Notnagel, stand nur in der Hälfte aller Ligaspiele in der Startelf (vier Vorlagen, kein Tor). Über diese Rolle beschwerte sich der Weltmeister von 2014 auch öffentlich. Das änderte sich unter Hansi Flick – Müller blühte auf (sieben Spiele, zwei Tore, sieben Vorlagen).
Wohl auch deshalb sieht U 21-Coach Stefan Kuntz den Münchner laut Kicker als Kandidaten fürs deutsche Olympiateam in Tokio. Müller bezeichnete derlei Pläne bei „Sport1“ als „coole Spinnerei“. Ob das auch für seine Abwanderungsgedanken gilt, bleibt offen.