Auf dem Weg zum Superstar

von Redaktion

Tim Stützle könnte als Nummer-1-Draft in der NHL sogar Leon Draisaitl übertreffen – Vergleiche lehnt er jedoch ab

Mannheim – Tim Stützle war dieser symbolische Akt eigentlich ganz recht. „Trainieren muss ich schon noch damit“, sagte der Mannheimer Eishockey-Himmelsstürmer schmunzelnd, als ihm Ex-Profi Patrick Ehelechner nach dem 3:2 gegen Wolfsburg vor laufender Kamera das Gitter am Helm abschraubte. Ab seinem heutigen 18. Geburtstag darf der Zusatzschutz weg – und Stützle hat dann „auf jeden Fall bessere Sicht“.

Doch schon mit der visuellen Einschränkung hat der Adler-Youngster in den vergangenen Monaten so enorme Qualitäten gezeigt, dass selbst die Experten in Nordamerika sein Potenzial überschwänglich kommentieren. In der offiziellen Prognose für die Talentziehung im Juni wurde der Stürmer an Nummer eins im internationalen Ranking gelistet.

Sein Kumpel Moritz Seider, der gerade mit Bravour sein erstes Nordamerikajahr absolviert, ist ohnehin voll des Lobes. „Er weiß, woher er kommt und wohin er will. Er ist ein kluger Junge, er wird ein phänomenaler Superstar“, sagte der Verteidiger dem Portal The Athletic. Stützle werde auch in Nordamerika schnell lernen, er bringe einfach alles mit.

Auch den zahlreichen Spähern der weltbesten Eishockeyliga blieb das nicht verborgen. Nun ist die Prognose zur Mitte der Saison keine Garantie, zumal unterschieden wird zwischen den besten Nachwuchscracks in Nordamerika und dem Rest der Welt. Aber Stützle übertrifft hier sogar Deutschlands Top-Star Leon Draisaitl (Edmonton Oilers), der in seinem Jahrgang zum gleichen Zeitpunkt auf Platz zwei der Nordamerika-Liste stand. Draisaitl wurde 2014 von den Oilers schließlich an Position drei ausgewählt.

Vergleiche drängen sich regelrecht auf – und sie schmeicheln Stützle. „Es ist eine Riesenehre, aber ich bin ein anderer Typ als Leon. Ich versuche mein Ding zu machen, meinen Weg zu gehen“, sagte der Shootingstar jüngst.

Neben den Aktien Stützles, der zuletzt mit der deutschen U20-Auswahl bei der WM überzeugend die Klasse hielt, steigen auch jene des Münchners John-Jason Peterka und des Berliners Lukas Reichel. Beide sind unter Experten ebenfalls Kandidaten für die erste Ziehungsrunde der 31 NHL-Teams. Drei First-Round-Picks aus Deutschland hat es noch nicht gegeben. „Die jungen Spieler in der DEL machen alle einen guten Job“, sagte Stützle. Er sticht jedoch heraus.  sid

Artikel 6 von 11