Nach dem Derby ist vor dem Kracher

von Redaktion

Nächstes Highlight: In Berlin fordern die Alpenvolleys den Spitzenreiter

Unterhaching – Kurz vor dem Sieg im Volleyball-Derby gegen Herrsching mussten die Alpenvolleys Haching doch noch zittern. Da hatten sie im vierten Satz nach 2:7-Rückstand eine eindrucksvolle Wende zur 19:14-Führung hingelegt, aber plötzlich war der Vorsprung wieder auf 19:18 zusammengeschmolzen.

Und ausgerechnet in diesem entscheidenden Moment hielt sich Paulo Costa da Silva mit schmerzverzerrtem Gesicht die rechte Schlaghand. Doch während die Fans bangten, ob der unwiderstehliche Alpenvolleys-Diagonalangreifer weiterspielen würde, war dies für seinen Mitstreiter Niklas Kronthaler überhaupt keine Frage: „Paulo hat eine Kapselverletzung aus dem Lüneburg-Spiel Ende Dezember, und wenn er den Ball auf die Stelle kriegt, tut es richtig weh. Aber er ist ein Kämpfer.“

Tatsächlich durfte der Brasilianer wenige Augenblicke später den 3:1 (25:18, 21:25, 25:22, 25:23)-Heimsieg, zu dem er satte 23 Punkte beisteuerte, als Aktiver auf dem Feld bejubeln. Und als er die MVP-Medaille als wertvollster Mann des Kooperations-Teams aus Unterhaching und Innsbruck entgegennahm, wirkten seine Gesichtszüge schon wieder ganz entspannt. Kein Zweifel also, dass der 33-Jährige auch am Donnerstag (19.10 Uhr) beim Top-Spiel in Berlin gegen den Titelverteidiger und souveränen Spitzenreiter wieder dabei sein wird.

Niklas Kronthaler weiß, wie sehr da Silva in Topform dort benötigt wird: „Er ist einer der besten Diagonalspieler der Liga.“

Vielleicht sogar der beste überhaupt, ein Umstand, der half, die Alpenvolleys vorübergehend auf Platz zwei zu befördern, auch wenn Rivale Friedrichshafen mit einem Erfolg heute Abend in Eltmann wieder vorbeiziehen kann. Nach dem fünften Liga-Sieg in Folge reisen die Grenzgänger sehr selbstbewusst zu den bislang ungeschlagenen Hauptstädtern: „Wir haben Berlin zuhause ein 2:3 abgerungen. Da waren sie in Vollbesetzung, jetzt fehlen ihnen mit Samuele Tula und Benjamin Patch zwei wichtige Leute. Wir fahren da nicht hin und sagen, wir haben keine Chance“, zeigt sich Alpenvolleys-Manager Hannes Kronthaler vor dem Hit angriffslustig.

Für Max Hausers Herrschinger geht es dagegen einige Etagen tiefer weiter. „Sie spielen um die Meisterschaft, wir um den Einzug in die Play offs“, macht der Coach den Unterschied zu den Alpenvolleys deutlich. Im Heimspiel am Samstag (19 Uhr) gegen den Achten TV Rottenburg könnte seine derzeit auf Rang sechs liegende Truppe einen Riesenschritt in Richtung Saisonziel unternehmen.

Gegenüber dem 0:3 gegen Giesen sah Hauser „eine klare Steigerung“, aber auch noch einige Schwächen im Herrschinger Angriff: „Wir haben am Anfang des ersten und dritten Satzes und im vierten nach unserer 10:6-Führung keinen Ball tot gemacht. Es bleibt noch richtig viel Arbeit.“ UMBERTO SAVIGNANO

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