Gegen den Rückrundenfluch

von Redaktion

Haching blendet negative Gedanken an den Absturz 2019 aus

Unterhaching – Vor dem Start ins neue Fußballjahr werden in Unterhaching ungute Erinnerungen wach: In der Winterpause der Vorsaison hatte das Team von Trainer Claus Schromm noch Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen. Es folgte ein sportlicher Absturz, der erst am vorletzten Spieltag die Erlösung brachte (3:0 gegen Lotte).

Die Gefahr einer Wiederholung sieht Schromm aber nicht. „Die Situation ist komplett anders“, sagte er: „In der Mannschaft steckt enormer Ehrgeiz, personell sind wir breiter aufgestellt – und haben im Kader viele Alternativen.“ Vom Aufstieg will Schromm aber nicht reden, dazu sei die 3. Liga zu ausgeglichen. „Ich bin überzeugt, niemand wird vorneweg marschieren“, sagte er: „Wir wollen aber möglichst lange an der Spitze dranbleiben.“

Zumindest das erste Punktspiel 2020 steckt voller Brisanz, denn in der Hinrunde siegten die Hachinger nach sensationeller Aufholjagd im Sportpark mit 5:4 gegen die Würzburger Kickers. „Das war ein total verrücktes Spiel. Hoffentlich wird es diesmal nicht so aufregend und wir können aus Würzburg etwas mitnehmen“, so der Coach.

Nach dem Engagement von Felix Magath bei den Unterfranken sieht Schromm die Kickers mehr unter Druck: „Die wollen sofort etwas beweisen und müssen gewinnen, um nach oben zu rücken.“ Dennoch warnt er vor den Würzburgern, die wie die Spielvereinigung ihr Trainingslager in Novo Sancti Petri abhielten: „Sie haben uns bei den Testspielen beobachtet, wir haben sie beim 4:2 gegen Essen beobachtet – da gibt es keine Geheimnisse, aber wir haben unsere Mannschaft ganz gezielt auf den Gegner eingestellt.“

Personell sind bis auf Luca Marseiller und Marc Endres alle an Bord. Noch warten die Hachinger auf die Freigabe vom DFB für die Zugänge Felix Müller (aus Sandhausen) und Alex Fuchs (Nürnberg). „Das ist nur noch eine Formalie“, so der Coach: „Vielleicht reicht es ja für Würzburg.“ Hoffnungen setzt Schromm auf Stephan Hain, der nach langer Verletzungspause wieder in Form gekommen ist: „Die drei Tore in den Vorbereitungsspielen haben ihm sichtlich Auftrieb gegeben.“

Der Kampf um die Stammplätze war zuletzt groß, aber der Kader reguliert sich von selbst: Thomas Hagn hat aufgehört, Maxi Bauer zieht es nach Schweinfurt, andere Talente sollen an Kooperationspartner 1860 Rosenheim ausgeliehen werden. Schromm: „Sie werden bei uns trainieren und sollen in der Regionalliga Spielpraxis sammeln.“ KLAUS KIRSCHNER

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