München – Nun also doch: Die WWK Volleys Herrsching planen den Umzug von der Provinz in die Großstadt. Und klar ist: Das Wunschziel des Vereins ist der Audi Dome, die Heimstätte der Basketballer des FC Bayern. Fest steht: Im Falle einer Qualifikation der Herrschinger für die Playoffs wird das Viertelfinal-Rückspiel am 1. April in der Arena am Westpark steigen. Mehr könnte folgen, doch entsprechende Gespräche sind noch am Laufen.
Die Zweifel, dass es zum Umzug kommen wird, werden zunehmend kleiner. Nach dem 3:1-Heimsieg gegen den TV Rottenburg beträgt der Vorsprung auf den ersten Nicht-Playoff-Platz sieben Zähler. Trainer Max Hauser hat angesichts von noch sieben verbleibenden Partien schon eine Rechnung auf gemacht: Vier Punkte müssen noch her. „25 Punkte sollten heuer reichen“, legt sich Hauser schon mal fest. Angesichts des Restprogramms absolut machbar.
Weil die Sondergenehmigung für die heimische Nikolaushalle in den Playoffs nicht gilt, müssen sich die Verantwortlichen um Geschäftsführer Fritz Frömming schon länger mit Ausweichszenarien befassen. Mit dem Audi Dome wurde man nun fündig. Dessen Betreiber FC Bayern hatte schon seit geraumer Zeit über die Möglichkeit nachgedacht, die Türen der Arena auch für andere Sportarten zu öffnen. Im vergangenen Jahr etwa trug Borussia Düsseldorf ein Tischtennis-Bundesligaspiel am Westpark aus. Und nun wird wohl Volleyball folgen.
Auch über die Ausweitung der Zusammenarbeit laufen die Gespräche. Spekuliert wurde über einen stufenweisen Umzug in den beiden kommenden Spielzeiten. Doch entgegen erster Medienberichte „ist noch nichts unterschrieben“, wie Frömming sagt. „Wir sind noch in den Planungen.“ Das liegt nicht zuletzt auch an den Besitzverhältnissen. Der FC Bayern ist im Audi Dome Mieter, Besitzer ist die Stadt München. Dementsprechend müssen Gespräche auch „in enger Absprache mit der Stadt München“, geführt werden, wie Bayerns Basketball-Medienchef Andreas Burkert betonte.
Volleyball hat in der Halle Tradition – wenn das letzte Gastspiel auch lange her ist. Zuletzt trug in den Neunzigern der TSV Milbertshofen dort seine Heimspiele aus. Heute könnte freilich der Videowürfel über dem Spielfeld zum Problem werden. Der hängt auf knapp acht Metern – die Volleyball-Vundesliga (VBL) fordert aber eine Hallenhöhe von neun Metern ein. Immerhin: Für das Playoff-Spiel am 1. April hat die VBL vorsorglich schon eine Ausnahmegenehmigung erteilt.
Zuletzt hatten die Herrschinger auch über eine Kooperation mit den aufstrebenden Handballern des TuS Fürstenfeldbruck spekuliert. Im Gespräch war ein rund 12 Millionen Euro schweres gemeinsames Projekt mit dem Bau einer Mehrzweckhalle. Doch diese Variante erschien den Herrschinger Machern risikobehafteter als der Umzug nach München. „Das ist beendet“, sagte auch Frömming knapp.