Bad Tölz – Wieder einmal machten die Tölzer Löwen ihrem Ruf als beste Auswärtsmannschaft der DEL 2 alle Ehren: Nach einer durchwachsenen Leistung am Freitag kassierten sie vor eigenem Publikum eine 2:5-Niederlage gegen Kaufbeuren. Den Tabellendritten Heilbronn rangen sie dagegen dank einer überzeugenden Vorstellung am Sonntag auf dessen Eis mit 3:2 nach Verlängerung nieder.
„Das war ein super Kampf von uns, ich bin wieder begeistert von meiner Mannschaft“, sagt Löwen-Trainer Kevin Gaudet. Das gilt auch für den Charakter seiner Spieler, die sich für einen der Ihren besonders ins Zeug legten: Lubor Dibelka trat am Sonntagmorgen die Reise nach Heilbronn wegen eines Todesfalls in der Familie nicht an. „Sie haben sich für ihn reingehängt.“ Heraus kam: Eine überzeugende Abwehrleistung mitsamt gut aufgelegtem Maxi Franzreb im Tor, gutes Tempo und kreative Offensiv-Aktionen der Tölzer vor allem ab dem zweiten Drittel.
Einziges Manko: Gegen die beste Powerplay-Mannschaft der Liga – Heilbronn hatte die Löwen in dieser Wertung gerade abgelöst – erlaubten sich die Tölzer zu viele Strafzeiten. „Und diese Strafen wurden prompt bestraft“, moniert Gaudet. Die Heilbronner drehten das Spiel mit zwei Überzahltreffern auf 2:1, waren am Drücker. Doch sie versäumten es, ein weiteres Tor nachzulegen, beziehungsweise wussten es Franzreb und die Tölzer Abwehr effektiv zu verhindern.
So besorgte der Tölzer Topscorer und Spieler des Abends Marco Pfleger stattdessen den Ausgleich. Auch im Schlussdrittel ließen die Gäste trotz Heilbronner Druck nichts anbrennen – und kehrten die Verhältnisse in der Verlängerung um: Sie gaben kaum eine Scheibe verloren, Shawn Weller besorgte nach drei Minuten den Siegtreffer. Von einem Erfolg im Heimspiel gegen Kaufbeuren waren die Tölzer nach einem Bruch im zunächst passablen Auftritt weit entfernt. Gaudet machte einen „Killer“ im Spiel seiner Mannschaft aus. „Danach haben wir den Faden verloren.“ Strafzeiten häuften sich, nach vorne lief wenig zusammen – aus einem 2;2 nach 25 Minuten wurde ein 2:4 noch vor Drittelende. Nicht einmal der Anschlusstreffer gelang. Calvin Pokorny traf ins leere Tor zum 5:2.
„Das Spiel war unglaublich wichtig, der Ausgang enttäuschend“, sagt Gaudet. Immerhin bleiben die Löwen mit dem Overtime-Sieg in Heilbronn in Reichweite der direkten Playoff-Plätze.
NICK SCHEDER