München – Es war eine traumhafte Kombination, die dem EHC Red Bull München am Sonntag den Sieg bescherte. Nach einer Strafe gegen den Kölner Neuzugang Justin Fontaine agierten die Münchner in der Mitte des letzten Drittels in Überzahl – und spielten die Powerplay-Situation mit all ihrer Klasse aus. Christopher Bourque leitete den Puck geschickt durch die eigenen Beine weiter auf Mark Voakes. Voakes schlug die Scheibe hart und platziert Richtung Tor, sodass Jason Jaffray nur noch seinen Schläger zum 2:1 hinhalten musste.
Schon bei der Entstehung zum Ausgleichstreffer durch Konrad Abeltshauser waren die beiden Stürmer unmittelbar beteiligt: Voakes passte die Scheibe zu Bourque, der wiederum den Ur-Bayer und in Bad Tölz geborenen „Koni“ in Szene setzte. Die beiden Spielszene des 2:1-Siegs des EHC in Köln sind ein Spiegelbild für die aktuell laufende Spielzeit in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Es gibt kaum eine Partie der Jackson-Truppe, der sich zurzeit in den USA um seine Frau kümmert, in der Voakes, Bourque oder auch Trevor Parkes, der in Köln seinen nächsten Scorerpunkt knapp verpasste, nicht an einem Treffer beteiligt sind. Zusammen bilden sie das gefährlichste Trio der Liga.
Bei den Toren belegt Parkes (zusammen mit Jan Urbas von den Piguins Bremerhaven) den ersten Platz mit 22 Treffern. Es ist nun schon die dritte Saison in Folge, in der der 28-Jährige mindestens 22 Mal einnetzt. Parkes weist zudem 15 Assists auf. Bei den Vorlagen findet man gleich zwei Münchner unter den Top 5 der DEL. Voakes liegt mit 29 Vorbereitungen auf dem zweiten Platz (zudem 10 Tore), Bourque belegt mit 27 Assists (15) Rang fünf. „Wir haben alle eine gute Chemie. Wenn man sich außerhalb vom Eis gut versteht, hilft das natürlich dann auch während des Spiels. Wir haben mit Chris, Mark Voakes oder auch Jason Jaffray viele offensive Waffen, die jederzeit scoren können“, sagt Parkes im Gespräch mit unserer Zeitung. Das sieht sein kongenialer Partner Bourque ähnlich: „Besonders mit Trevor hatte ich von Beginn an eine starke Chemie, wir ergänzen uns gut auf dem Eis. Allgemein ist unsere Sturmreihe sehr stark und funktioniert bislang exzellent.“
Das Trio kommt auf einen starken Wert von 118 Torbeteiligungen. Zur Einordnung: Insgesamt hat der EHC bislang 151 Treffer erzielt. Gerade mit Hinblick auf die anstehenden Playoffs (noch neun Partien in der Hauptrunde) ist eine eingespielte Sturmreihe enorm wichtig. Besonders in Überzahlsituationen, die in engen Spielen meist für die Entscheidung sorgen, zieht die EHC-Offensive gegnerische Abwehrreihen durch schnelle Kombinationen weit auseinander und nutzt die Freiräume für gefährliche Abschlüsse – die Münchner weisen die beste Powerplay-Quote der Liga auf. Der EHC hat seine Schwächephase vom Januar mittlerweile überwunden und konnte zuletzt wieder zwei Siege in Folge einfahren. Doch spätestens in den Playoffs muss noch mal eine Steigerung her, das weiß auch Parkes: „In den Playoffs geht es mit einer ganz anderen Intensität zu. Es sind nur noch die Top-Teams der Liga da. Das Tempo ist in den Spielen dann höher, jeder geht an sein Limit. Jeder pusht sich noch mal, denn am Ende kann nur ein Team ganz oben stehen. Und das wollen wir sein.“