Astrid Kumbernuss: „Es tut in der Seele weh“

von Redaktion

Mit 50: Sorge ums deutsche Kugelstoßen

Neubrandenburg – Deutschlands erfolgreichste Kugelstoßerin Astrid Kumbernuss sorgt sich um ihre Disziplin. Die Olympiasiegerin von 1996 und dreifache Weltmeisterin feiert heute ihren 50. Geburtstag – ihr Blick in den Ring fällt kritisch aus. „Ich sehe das mit einem weinenden Auge. Christina Schwanitz nehme ich da ausdrücklich aus, ich ziehe den Hut davor, welche Leistungen sie nach der Geburt ihrer Zwillinge bringt. Alles was hinter Christina kommt, das tut mir in der Seele weh“, sagte Kumbernuss.

Kumbernuss ist heute Trainerin von Diskuswerferin Claudine Vita, außerdem Geschäftsführerin der Sport Direkt Marketing GmbH beim SC Neubrandenburg und Sportwartin der Leichtathleten. Daneben kümmert sie sich um die Werfer der chinesischen Nationalmannschaft, wenn diese im Sommer in Deutschland sind.

Bei der letzten Leichtathletik-WM im Oktober in Katar staunte auch Kumbernuss über die Weiten der Kugelstoß-Kolosse. Die Medaillen gingen mit 22,91 Meter an Joe Kovacs sowie mit jeweils 22,90 Meter an Ryan Crouser (beide USA) und Tom Welsh (Neuseeland). Der Leipziger Storl, 2011 und 2013 noch mit WM-Gold dekoriert und mit 29 Jahren nun eigentlich im besten Kugelstoß-Alter, fehlte verletzt – hätte aber keine Chance gehabt. „Unfassbar!“, sagte Kumbernuss. „Ich habe mich gar nicht mehr eingekriegt, wie da die Post abgegangen ist.“

Bei vielen kam da aber auch schnell wieder ein Dopingverdacht in der lange verseuchten Disziplin auf. „Nein“, sagt Kumbernuss, nicht bei ihr. „Das liegt an der Drehstoßtechnik. Da hat man als Angleiter keine Chance“, erklärt sie.

Kumbernuss, Bestleistung 21,22 Meter, steht noch oft mit Dieter Kollark am Ring, ihrem frühen Lebensgefährten und Vater ihres Sohnes Philip (21). „Wir sind nach der Trennung ja nicht im Unfrieden auseinander gegangen. Natürlich war das danach eine holprige Zeit, aber wir arbeiten auf freundschaftlicher Basis zusammen“, sagt Kumbernuss. Sie ist auch Mutter der achtjährigen Hannah.  dpa

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