München – Wenn diese Zahlen stimmen, erwartet den FC Bayern künftig alle vier Jahre ein ordentlicher Geldregen. Der Fußballweltverband FIFA plant bekanntlich, die Club-WM in ihrer jetzigen Form zu reformieren: An der neuen Vereinsweltmeisterschaft sollen ab 2021 insgesamt 24 Mannschaften teilnehmen, acht davon aus Europa.
Neben den Champions-League-Siegern der Jahre 2018 bis 2021 sollen vier europäische Vereine, die in der UEFA-Rangliste am höchsten gerankt sind, beim Pilot-Turnier in China an den Start gehen. Allerdings sieht eine Einschränkung vor, dass sich aus dieser Rangliste nur zwei Vereine aus einem Land für das Turnier qualifizieren können, um zu vermeiden, dass letztendlich fünf oder sechs Premier-League-Clubs am Wettbewerb teilnehmen. Durch besagtes UEFA-Ranking wäre auch der FC Bayern ab 2021 im Teilnehmerfeld – und das würde sich für den deutschen Rekordmeister lohnen.
Denn wie das ZDF unter Berufung auf Verbandskreise berichtet, soll es alleine schon 50 Millionen Dollar Antrittsprämie pro Club geben. Den Gewinner der Club-WM erwarten weitere 115 Millionen Dollar. Anfang März wird die FIFA die genaue Teilnehmerliste bekannt geben. Zum Vergleich: Die Startprämie der Münchner für die diesjährige Champions-League-Saison lag bei 15,25 Millionen Euro. Allerdings sind die finanziellen Rahmenbedingungen für die neue Club-WM noch nicht final bestimmt worden.
Des Weiteren sieht die Reform vor, dass das Turnier nicht mehr jährlich im Winter, sondern nur noch alle vier Jahre im Sommer ausgetragen wird und damit den Confederations Cup ersetzt. Dieser Wettbewerb wurde bisher im Jahr vor einer Weltmeisterschaft im jeweiligen Gastgeberland ausgetragen. Neben acht europäischen Mannschaften werden an der neuen Club-WM jeweils drei Vertreter der Verbände aus Asien, Afrika und Nord-/Mittelamerika sowie sechs Vereine aus Südamerika teilnehmen. Das Teilnehmerfeld komplettiert ein Club aus der sogenannten Ozeanien-Gruppe. Der neue Modus sieht acht Gruppen mit jeweils drei Mannschaften vor. Die Gruppensieger ermitteln in den anschließenden K.o.-Runden den Club-Weltmeister.
Ursprünglich hatte die FIFA geplant, zwölf europäische Vereine für die Club-WM im Sommer 2021 abzuziehen, doch die UEFA stemmte sich vehement dagegen – mit Erfolg. Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge steht der Reform der Club-WM dementsprechend positiv gegenüber, wie er gegenüber unserer Zeitung erklärt: „Ich finde es richtig, dass die FIFA die Club-WM reformieren wird. Der Wettbewerb ist in seiner heutigen Form uninteressant. Der Zeitpunkt kurz vor Weihnachten ist für alle Teilnehmer unpassend. Und auch aus wirtschaftlicher Sicht ist die Club-WM, in ihrer aktuellen Form für die Vereine nicht lukrativ.“ Das aktuelle Format ersetzte 2004 das Weltpokal-Finale.
Wie ungünstig die Ansetzung Mitte Dezember vor allem für europäischen Vereine ist, bekamen der FC Liverpool und Trainer Jürgen Klopp jüngst zu spüren: Da der englischen Liga-Pokal und die Club-WM terminlich kollidierten, entschieden sich die Reds, eine von U 23-Trainer Neil Critchley betreute Jugendmannschaft im Pokalwettbewerb gegen Aston Villa antreten zu lassen. Die Truppe verlor am Ende deutlich mit 0:5, während die Profis in Katar Club-Weltmeister wurden.