Wenn die FIFA Reformen beschließt, ist der Aufschrei automatisch groß. Nicht nur bei den Fans, sondern auch bei den Vereinen. Dabei sind nicht alle Neuerungen des Fußball-Weltverbandes schlecht. Sie müssen individuell betrachtet werden – wie die bevorstehende Reform der Club-WM in ihrer aktuellen Form.
Die derzeitige Turnier-Form ist weder für Clubs noch für Fans attraktiv: Jährlich müssen die europäischen Vereine den Liga- und Spielrhythmus im Dezember unterbrechen. Die Fans dürfen maximal auf eine interessante Partie hoffen, nämlich wenn der Champions-League-Sieger auf den Sieger der Copa Libertadores trifft. Sollte die Club-WM also tatsächlich ab 2021 in der Art und Weise reformiert werden, nach der es momentan aussieht, profitiert davon nicht nur die FIFA. Durch den Vier-Jahres-Turnus hält sich die Mehrbelastung für Spieler in Grenzen und ist für Vereine durch Startgelder in Höhe von 50 Millionen Euro leichter zu verschmerzen. Wegen der Aufstockung auf 24 Mannschaften – acht aus Europa – ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es zu interessanten Duellen mit Champions-League-Charakter kommt.
Außerdem: Vereine wie der FC Bayern touren im Sommer ohnehin für längere Zeit durch Asien oder die USA – die Reiseroute kann man künftig anpassen. Die erste reformierte Club-WM wird in China stattfinden. Was hierzulande gerne vergessen wird: Der FCB hat sehr wohl Fans in Fernost und eben nicht nur in Rosenheim oder Landshut. MANUEL BONKE