Der FC Bayern gegen Al-Ahly Kairo. Oder gegen Auckland City. Zum Frühstück mitten im Sommer wohlgemerkt. Kann man sich als Fußball-Fan etwas Schöneres vorstellen als diese Leckerbissen gegen die bisherigen Rekordteilnehmer der Klub-WM?
Die von der FIFA geplante Reform dieses Wettbewerbs ist nicht erst seit gestern bekannt, die Tatsache, dass der FC Bayern nun doch dabei sein soll, hat dieses absurde Konstrukt der aufgeblähten Branche aber wieder auf die Agenda gebracht. Alle vier Jahre, wenn kein großes Turnier stattfindet, soll es für den deutschen Branchenführer und sieben weitere europäische Teams also nun nach China gehen. In einem Land ohne Fußballtradition – dafür unweit eines FIFA-Hauptsponsors – wird der „Weltmeister“ ermittelt, ein Prozedere über mehrere Wochen. Der übersättigte Fan kriegt also noch mehr Fußball, die Spieler weniger Regeneration. Aber die Hauptsache ist ja: Die Clubs bekommen mehr Geld.
Man muss nichts gegen die Idee haben, das weltbeste Team zu ermitteln, sie ist legitim und hat lange Tradition. Schon bei der letzten Reform um die Jahrtausendwende aber wurde der Modus verschlimmbessert. Wo ein Spiel des Champions League-Siegers gegen den Gewinner der südamerikanischen Copa Libertadores noch seinen Reiz hatte, hatte es das aufgeblasene Turnier um die Weihnachtszeit nie. Den Clubs war es oft lästig, den Fans so gut wie egal. Aber was zählen bei der FIFA schon die Protagonisten, wenn die Kasse stimmt? HANNA RAIF