Man City & Preußen Münster

Gute Nachrichten für den Fußball

von Redaktion

DANIEL MÜKSCH

Wer gegen Regeln verstößt, muss bestraft werden. Und Rassismus hat in Stadien keinen Platz: Zwei Selbstverständlichkeiten, die es an diesem Fußball-Wochenende dennoch in die Schlagzeilen geschafft haben. Auf der einen Seite traurig, dass solche Überschriften auftauchen. Aber sie liefern auch Hoffnung, dass negative Auswüchse nicht unumstößlich sind, sondern sich ein Kampf für die gute Sache lohnt.

Fall eins: Für Manchester City bleibt die Tür zu den europäischen Wettbewerben zwei Jahre lang verschlossen. Der Verein, der mit dem Geld des Scheichs aus Abu Dhabi an die Spitze der Premier League gestürmt ist, soll zwischen 2012 und 2016 Sponsorengelder verschleiert und damit gegen das Financial Fairplay der UEFA verstoßen haben. Nun droht sogar noch die Aberkennung einer Meisterschaft durch den englischen Verband. Im Zuge der Entfremdung zwischen Fans und dem modernen Fußball ist die Causa Manchester City eine gute Nachricht. Dreistellige Millionentransfers wird es weiter geben und Geschäftsmänner pulvern ihre Milliarden auch in Zukunft in den Sport. Aber auch für sie und ihre protegierten Clubs gelten Regeln. Ehrlichkeit darf kein Wettbewerbsnachteil sein. Auch im Jahr 2020 nicht.

Hoffentlich folgt der internationale Sportgerichtshof dieser Einschätzung und bestätigt die UEFA-Sanktionen gegen die Machenschaften der englisch-arabischen Liaison.

Fall zwei: Weit weg von 300-Millionen-Transfers und Öl-Giganten demonstrierten die Fans von Preußen Münster in der 3. Liga, dass Selbstreinigungskräfte in den Stadien Rassisten auf den Tribünen vertreiben können. Nachdem Gästespieler Leroy Kwadwo (Würzburg) rassistisch beleidigt wurde, offenbarten die Fans den Täter der Polizei, die ihn unter „Nazis raus“-Rufen aus dem Stadion führte. Das Ereignis zeigt: Rassisten sind in den Stadien in der Minderheit. Der Rest der Fans muss allerdings auch aufstehen und deutlich machen, wer in den Arenen den Ton angibt. Dann wird auch dem letzten Rassisten klar: Hier bin ich nicht zu Hause – hier gehe ich nicht mehr hin. Und Selbstverständlichkeiten sind wieder selbstverständlich. Und landen nicht auf Titelseiten.

Daniel.Mueksch@ovb.net

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