Mit acht Punkten Vorsprung zum DEL-Hit nach Mannheim

von Redaktion

EISHOCKEY EHC München gewinnt 2:1 gegen Bremerhaven – „Mister Steady“ für sein 500. Spiel geehrt

VON GÜNTER KLEIN

München – „Schöne Heimreise, Thomas“, sagte Münchens Trainer Don Jackson, weil man das als höflicher Mensch nach einem Eishockeyspiel zu seinem Gast sagt. Thomas Popiesch, sein Bremerhavener Kollege, lachte sein verzweifeltes Es-sind-800-Kilometer-im-Bus-Lachen. Jackson lachte mit und meinte: „Sorry, Thomas.“

Die Stimmung war gelöst, vor allem auf Seiten des EHC München, der eine insgesamt zufriedenstellende Bilanz des Sonntagnachmittags in der Olympia-Eissporthalle ziehen konnte. Das Ergebnis – 2:1 (1:1, 0:0, 1:0) gegen die Fischtown Pinguins gewonnen – gab keinen Anlass zur Beschwerde, denn: „Bremerhaven war die bessere Mannschaft“, wie Jackson einräumte. Der EHC kam also trotz allem (schläfriges zweites Drittel, schwaches letztes) zu seinen drei Punkten, während Mannheim, der Tabellenzweite, in Berlin 3:4 in der Verlängerung verlor. Fürs Tabellenbild bedeutet das: München liegt acht Punkte vor Mannheim und kann beruhigt zum Spitzenspiel der DEL am Dienstag reisen. Erster wird man auch danach noch sein – und viel ist nicht mehr übrig von der „regular season“.

Bremerhaven ging gestern in Führung, Ross Mauermann luchste in der 10. Minute Maxi Kastner die Scheibe ab und konterte das 1:0 für Fischtown heraus. Die Münchner lebten von ihrer individuellen Überlegenheit, die sich bei den Toren zum 1:1 (Voakes/14. in Überzahl) und 2:1 (Parkes/25.) zeigte. Thomas Popiesch lobte auch „das aggressive Münchner Penalty-Killing“. Unbestritten hatte der EHC zudem einmal Dusel, als in der 47. Minute Torhüter Daniel Fießinger die Scheibe durch die Beine flutschte. Entsetzter Aufschrei in der gut gefüllten Halle (5390 Zuschauer – es war „Familientag“), als die Scheibe auf die Linie zuhoppelte, Verteidiger Kony Abeltshauser kratzte sie dank seiner Reichweite gerade noch weg.

Daniel Fießinger gelang in seinem 16. Spiel für den EHC der elfte Sieg, er hat auch mehr Minuten absolviert als Danny Aus den Birken (noch verletzt) und Kevin Reich (derzeit der Ersatzmann). Ist Fießinger, dem Jackson wieder eine starke Leistung bescheinigte, die (momentane) Nummer eins? Der Trainer gibt sich schmallippig: „Ich habe auch Danny Aus den Birken nie einen Nummer-eins-Torwart genannt.“ Die Torhütersituation beim EHC liegt weiter im Ungewissen.

„Keiner arbeitet härter als Fießi“, erzählt Daryl Boyle von den vielen Einheiten des Keepers im Kraftraum, „er verdient sich seinen Erfolg“. Boyle wiederum verdiente sich ein Trikot mit der Nummer 500. Er hatte am Freitag in Iserlohn das halbe Tausend an DEL-Spielen vollgemacht. Jackson nennt den Deutschkanadier und 2018-Silbermedaillengewinner „Mister Steady“, den defensiv zuverlässigsten Mann in der Mannschaft, der ihm am besten gefällt, „wenn er nicht auffällt“. Boyle kennt seinen Spitznamen und nimmt ihn „als Kompliment, das macht mich stolz“.

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