Teuer – und tollpatschig

von Redaktion

FCA-Torwart Koubek patzt erneut, bleibt aber Nummer eins

Augsburg – Über Geld redet Stefan Reuter, Geschäftsführer Sport des FC Augsburg, ungern. Eigentlich gar nicht. Seine Körpersprache beim Thema Ablösesummen: eine Mischung aus Schulterzucken und Kopfschütteln. Es hat darum nie etwas Offizielles gegeben: Was hat Tomas Koubek, der tschechische Torhüter, den der FCA vor dieser Saison von Stade Rennes aus Frankreich holte, gekostet?

Nun hat Koubek selbst es verraten. Nach dem 1:1 des FC Augsburg gegen den SC Freiburg erzählte er, „dass die Erwartungen hoch sind, wenn ein Verein für einen Torhüter sieben Millionen bezahlt hat“. Seit Koubeks erstem Spiel für Augsburg, dem Pokal-Aus beim Regionalligisten Verl, steht die Frage im Raum: Ist er’s wert (nur zweimal in der Geschichte der Bundesliga wurde für einen Keeper mehr Geld ausgegeben) oder eine Fehlinvestition?

Das Gegentor, das Augsburg gegen Freiburg kassierte, munitionierte die Koubek-Skeptiker. Er war einem Freistoß von Jonathan Schmid nicht Herr geworden, es sah tollpatschig aus. „Er ist bei diesem Tor mit drin“, sah FCA-Trainer Martin Schmidt den 27-Jährigen in der Verantwortung. „Es war ein Fehler.“ Aber: „Vorne machen wir auch welche. Über die redet keiner.“ Ein Fehler sei noch kein Grund für einen Torwartwechsel: „Wenn ich Andy Luthe bringe, müsste ich ihn auch beim nächsten Fehler wieder rausnehmen. Jemanden wegen eines Fehlers an die Wand zu stellen – das bin nicht ich.“

Koubek sagt in gutem idiomatischen Englisch, er sei „stable in the middle of the table“. Aber er räumt ein, dass das Spiel der Vorwoche, 0:5 in Frankfurt, erst mal verarbeitet werden müsse: „Das kann auch nur ein Torwart verstehen.“ Koubek weiter: „In meiner Karriere bis vor einem Jahr habe ich dreimal fünf Gegentore bekommen, hier viermal.“ Es tut ihm weh. GÜNTER KLEIN

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