Die Weltmeisterin als Alleinunterhalterin

von Redaktion

Mihambo der Star der Leichtathletik-DM

Leipzig – Weltmeisterin Malaika Mihambo hat Glanz in die Hütte gebracht und die Leichtathletik-Fans in der Leipziger Arena als sprintende Weitspringerin begeistert. Einen Tag nach ihrem bemerkenswerten zweiten Platz im 60-Meter-Finale wurde die 26-Jährige von der LG Kurpfalz am Sonntag in ihrer Spezialdisziplin mit 6,77 Metern zum dritten Mal nach 2018 und 2019 deutsche Hallenmeisterin. Den nächsten Sieben-Meter-Satz verpasste sie. „Klar wäre ich gern noch weiter gesprungen, aber es war schon mal besser als letztes Jahr“, sagte Mihambo.

Damals waren es fünf Zentimeter weniger. Beim Istaf Indoor in Berlin landete sie kürzlich sogar bei 7,07 Metern. Als „Leichtathletin des Jahres“ bekam Mihambo als Star der Titelkämpfe noch ein großes Foto geschenkt – mit ihrem 7,30-Meter-Siegsprung von der WM in Doha.

Dass es nicht noch weiter ging, lag auch an der wegen des Coronavirus abgesagten Hallen-WM im chinesischen Nanjing. Mihambo hatte alles auf den für Mitte März geplante Saisonhöhepunkt abgestimmt. „Der fällt nun weg, das führte dazu, dass die Konstanz nicht so da ist und jeder Sprung bei sieben Meter plus landet“, erklärte die Weltmeisterin.

Bei den mittelmäßigen Meisterschaften in der Messestadt avancierte Mihambo praktisch zur Alleinunterhalterin. Ihre Liebe bleibt der Weitsprung, mit dem Sprint möchte sie aber weiter flirten – mit der Staffel als Perspektive. Doch jetzt freut sie sich erstmal auf eine Woche Winterurlaub in Lappland.

Über 60 Meter rannte Mihambo gleich dreimal Bestzeit: Im Vorlauf, im Halbfinale – und im Finale musste sich die Welt- und Europameisterin in 7,22 Sekunden nur Titelverteidigerin Lisa Marie Kwayie geschlagen geben. Die Berlinerin sprintete eine Hundertstel schneller.

Der zweimalige Kugelstoß-Weltmeister David Storl holte sich nach langer Leidenszeit schon seinen achten Titel. Der 29-Jährige aus Leipzig gewann die Konkurrenz mit 20,58 Metern und war danach „total happy. Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre (Leverkusen) gewann wie im Vorjahr und stellte mit 5,70 Metern seine Bestleistung ein. Hürdensprinter Gregor Traber (Tübingen) verteidigte in 7,59 Sekunden seinen Titel souverän – seit 2014 war er nicht mehr so schnell.

Fünf Monate vor Olympia fehlten viele DLV-Asse wegen Verletzungen oder lassen die Hallensaison wegen der Vorbereitung auf Tokio aus. Top-Sprinterin Gina Lückenkemper und Mittelstreckenläuferin Konstanze Klosterhalfen trainieren in den USA.  dpa

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