Ein Sieg für die Geschichtsbücher

von Redaktion

BOB Francesco Friedrich krönt sich in Altenberg zum Weltmeister – 6. Titel in Serie

Altenberg – Auf der Heimbahn in die Geschichtsbücher: Francesco Friedrich hat sich vor der eigenen Haustür in Altenberg erneut zum Weltmeister im Zweierbob gekrönt und damit Historisches vollbracht. Mit seinem sechsten Titel in Serie riss der Sachse einen 60 Jahre alten Rekord an sich – und er führte nebenbei einen deutschen Doppelsieg an.

„Es ist eine kleine Erlösung, es ist Wahnsinn, dass wir es geschafft haben. Es ist einfach genial“, sagte Friedrich unmittelbar nach der Zieldurchfahrt am ARD-Mikrofon. Seine Partypläne kannte er da noch nicht: „Wir werden schon irgendwo enden“, sagte er lachend.

Friedrich gewann am Sonntag nach vier Läufen höchst souverän. Johannes Lochner (Stuttgart) fuhr auf den zweiten Rang, Friedrichs Oberbärenburger Klubkollege Nico Walther fiel im vierten Lauf noch hinter Europameister Oskars Kibermanis aus Lettland auf Rang vier zurück. Junioren-Weltmeister Richard Oelsner (Oberbärenburg) trug als Fünfter zum sehr starken deutschen Ergebnis auf der Heimbahn bei.

Dort drehte sich aber beinahe alles um den Local Hero. Olympiasieger Friedrich hat nun eine WM-Titelserie hingelegt, die es im Bobsport noch nicht gab. Die bisherige Bestmarke hatte der Italiener Eugenio Monti in den Fünfziger- und Sechzigerjahren aufgestellt.

Das Zweier-Rennen war nur der Auftakt von Friedrichs Rekordjagd im Osterzgebirge. Gewinnt er am kommenden Sonntag auch den Vierer-Titel, ist er dreimal in Folge Doppel-Weltmeister im großen und kleinen Schlitten, auch das gab es noch nie. Drei Vierer-Triumphe in Serie hat bislang nur Deutschlands Bob-Ikone Andre Lange (2003 bis 2005) eingefahren. Mit dann insgesamt neunmal WM-Gold (Zweier und Vierer) wäre Friedrich zudem gemeinsam mit Monti Rekordweltmeister. Der Erfolg nun in Altenberg ist kein Zufall. Zweieinhalb Jahre lang hatte er sich mit intensiven Materialtests auf die WM in der Heimat vorbereitet, und seine Akribie zahlte sich aus – echte Spannung herrschte nur im Kampf um Silber und Bronze.

Für Zweierbob-Olympiasiegerin Mariama Jamanka war die Weltmeisterschaft in Altenberg hingegen ein Spiegelbild der wechselhaften Saison. Im letzten Rennen auf dem dritten Rang liegend schlug die für den BRC Thüringen startende Titelverteidigerin das Lenkseil weg. Die Berlinerin verpasste die angepeilte Medaille als Vierte knapp.    dpa

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