München – Diese Vielzahl an Spielen, die man im Eishockey hat: Man verliert den Überblick, wo man sich gerade aufhält. Das ist am Sonntag Charlie Jahnke, Stürmer der Düsseldorfer EG, passiert, als er in der zweiten Drittelpause bei MagentaSport sein Statement abgab. Man müsse von der Strafbank wegbleiben, sagte er, und die Chancen nutzen: „Allzu viele kriegt man nicht in Mannheim.“
Mannheim? War der Gegner zwei Tage zuvor, und Düsseldorf gewann sensationell klar 6:2 beim Meister. Am Sonntag gastierte Jahnke mit der DEG in der Münchner Olympia-Eishalle – und sorgte für die nächste Überraschung. Mit einem 3:2-Sieg. Für den EHC München war es ein interessanter Quervergleich, der sich somit ergab: Er verlor weniger deutlich gegen die DEG, die sich gerade in einer Hochformphase befindet.
Für den EHC besteht angesichts seines Vorsprungs keine Gefahr mehr, dass ihm Platz eins in der Hauptrunde und somit das Anfangsheimrecht für alle Playoff-Runden abhandenkommen könnte. Die derzeitigen Spiele werden nicht vorrangig über die Resultate definiert. Trainer Don Jackson kommt es darauf an, „die Eiszeiten gleich über den Kader zu verteilen“ und die Akteure, die einige Zeit gefehlt haben, ans Level der anderen heranzuführen. Danny Aus den Birken bekam im Tor auch das zweite Spiel des Wochenendes, und Derek Roy zeigte am Sonntag schon ein bisschen mehr als am Freitag. Der 36-Jährige bildete mit Jason Jaffray (38) und John-Jason Peterka eine Zwei-Generationen-Reihe. Roy, der Mann, der lange in der NHL spielte, legte für Peterka, den Mann, der in Zukunft lange in der DEL spielen will, das Tor zum 2:1 auf. „Toll, so einen Pass zu bekommen“, schwärmte der Jungspund.
Nach frühem 0:1 durch Niclas Luzenius (2. Minute) traf der EHC durch Yasin Ehliz und Peterka binnen 68 Sekunden zum 1:1 und 2:1. Nach dem zweiten Gegentreffer zog Düsseldorfs Torhüter Mathias Niederberger einen frustrierten weiten Kreis in Richtung der Mannschaftsbank – als hätte er von diesem frühen Abend schon genug. Ab dem zweiten Drittel stand dann auch Hendrik Hane, der U 20-Nationaltorhüter, im Kasten der DEG. Und der lieferte einige Proben seines Talents ab – vor allem im letzten Drittel, als die Münchner beharrlich sein Tor umkreisten. Dass sie nicht trafen, rächte sich. Weil Düsseldorf noch zweimal zuschlug. Luke Adam (im Powerplay) und der Lette Rihards Bukarts trafen in der 56. und 59. Minute.
Der EHC München holte aus zwei Heimspielen (das erste 2:3 nach Verlängerung gegen Ingolstadt) nur einen Punkt. Nach dem Sieg am Dienstag in Mannheim, bekennt Don Jackson, „hat uns die Energie gefehlt“.