London – Die Stamford Bridge verließ Serge Gnabry in gewohnter Manier: Mit einem Tonbecher in der linken Hand, aus dem er genüsslich seinen geliebten Mate-Tee schlürfte. Rühren durfte der Flügelspieler des FC Bayern zuvor auf dem Platz ebenfalls. Gnabry erzielte gegen den FC Chelsea einen Doppelpack und zelebrierte seinen Torjubel freilich wieder mit der Chefkoch-Geste.
Nach seinem historischen Viererpack aus dem Vorrundenspiel gegen Tottenham, kann man zweifelsohne behaupten: London bringt Gnabry Glück: „Es scheint so, als würde es mir gut tun, hierher zurückzukommen. Ich habe ja auch noch viele Freunde hier, die verleihen mir vielleicht auch Kraft“, so der Doppeltorschütze bei Sky.
Das Kapitel Premier League nagte lang an Gnabry: Als Jugendlicher wechselte er aus Stuttgart zum FC Arsenal und wurde dort zum Profi ausgebildet. Unter dem damaligen Trainer Arsene Wenger erhielt Gnabry aber nie eine richtige Chance, wurde nach West Brom verliehen. Allerdings hatte der Offensivspieler zu dieser Zeit auch den Ruf, es mit der Professionalität nicht so genau zu nehmen. Beim FC Bayern hat er sich zum Vollprofi entwickelt. Sehr zur Freude von Kollege Thomas Müller: „Arsenal fragt sich das vielleicht auch, wieso er jetzt wie am Schnürchen in London trifft. Ich bin jedenfalls froh, dass er es erst jetzt tut, sonst wäre er vielleicht gar nicht bei uns.“
In London traf Gnabry nicht nur doppelt, er leitete seine beiden Tore auch selbst ein. Dabei diente Torjäger Robert Lewandowski zunächst als Vorbereiter, vertauschte Rollen also. Gnabry: „Es war super von ihm aufgelegt und so haben wir heute gewonnen.“ Doch Lewandowski wäre nicht die personifizierte polnische Torgarantie, würde er sich mit zwei Vorlagen zufriedengeben. Also erzielte er am Dienstag gegen Chelsea den 3:0-Endstand. Nun ist er verletzt – und Gnabry muss noch mehr liefern.
Keine Chance unter Arsene Wenger