München – Leon Goretzka und Joshua Kimmich können nicht nur auf dem Spielfeld begeistern. Sie reißen auch in der Coronakrise Fans und Kollegen mit.
Erst am Freitag hatten die Bayern-Stars die Initiative „#WeKickCorona“ ins Leben gerufen. Und ihre Zielgruppen erreichten sie mit dem social-media-konformen Titel schon in kurzer Zeit erstaunlich gut: 24 Stunden nach dem Start waren bereits über eine Million Euro eingesammelt. Als Startkapital steuerten Goretzka und Kimmich eine Million aus eigener Tasche bei. Inzwischen steht die Aktion für Soforthilfe bereits bei stolzen 2,5 Millionen Euro.
Zu den Unterstützern zählen viele berühmte Kollegen des Duos. Mit dabei sind unter anderem: Nationalspieler Leroy Sané, Julian Draxler, Jonas Hector, Lukas Klostermann, Julian Brandt, Nadiem Amiri und Thilo Kehrer.
Aber auch Bundesligaspieler wie Sebastian Rode, Mitchell Weiser oder Yannick Gerhardt, Legionäre wie Julian Weigl und Max Meyer sowie ehemalige Nationalspieler wie Benedikt Höwedes oder Mats Hummels zählen zu den Unterstützern. „Sehr geile Aktion! Wir als Fußballer wollen versuchen, unserer Vorbildfunktion gerecht zu werden, und vorleben, wie wir Solidarität verstehen“, kommentierte Hummels via Twitter.
Ebenfalls sehr spendabel hat sich Robert Lewandowski am Wochenende gezeigt. Der Pole spendete mit seiner Ehefrau Anna eine Million Euro für den Kampf gegen die Coronakrise. „Wir sind uns alle der schwierigen Situation um uns herum bewusst. Heute spielen wir alle in einer Mannschaft. Lasst uns in diesem Kampf stark sein. Wenn wir jemanden helfen können, lasst es uns tun“, sagte Lewandowski, der unabhängig von seinen Bayern-Kollegen seinen Geldbeutel öffnete.
Dass jedoch gerade Joshua Kimmich und Leon Goretzka so viele Unterstützer hinter sich versammeln, überrascht kaum –wenn man die Karrieren beider Nationalspieler betrachtet.
Beispiel Joshua Kimmich: Nach schwächeren Auftritten kann man sich auf eines verlassen: Die Nummer 32 des FC Bayern stellt sich. Duckt sich nie weg – wie manch anderer Kollege. Der 25-Jährige übernimmt Verantwortung. Auf und neben dem Platz.
Genau wie Leon Goretzka. Der Nationalspieler kämpft seit längerem gegen rechte Tendenzen und nutzt seine Prominenz, um diesem Thema Gehör zu verschaffen. Der 24-Jährige war auch für den „Fußballspruch des Jahres“ 2019 nominiert. Goretzka hatte nach rassistischen Äußerungen beim Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Serbien im vergangenen Jahr gesagt: „Ich bin ein Kind des Ruhrgebiets. Da antwortet man auf die Frage nach der Nationalität mit Schalke, Dortmund oder Bochum.“ DANIEL MÜKSCH