München – „Schönen Rotwein“ trinkt man in München auch gerne, bevorzugt zu besonderen Anlässen. Diese allerdings sind im Fußball wie in der gesamten Gesellschaft derzeit – außerhalb der eigenen Familie – rar gesät. Für BVB-Boss Hans-Joachim Watzke ist jetzt schon klar, was er als macht, wenn die Corona-Krise durchgestanden ist und Alltag einkehrt. Der 60-Jährige wird seinen „engsten Freundeskreis kontaktieren, zum Essen einladen und einen schönen Rotwein trinken. Der persönliche Kontakt fehlt mir extrem – ich bin halt einfach nicht so der Telefon-Typ“, sagte er der „Bild am Sonntag“.
Im Moment bleibt ihm dennoch nichts anderes übrig, als zum Hörer zu greifen, wenn es etwas zu klären gibt. In der vergangenen Woche etwa war Karl-Heinz Rummenigge am Apparat. Denn sein Pendant aus München, so verriet Watzke, war der Anstoß-Geber für den 20-Millionen-Euro-Fond, den der BVB, der FC Bayern, RB Leipzig und Bayer Leverkusen zur Verfügung stellen. „Ehre wem Ehre gebührt“, sagte Watzke, der den Solidaritätsgedanken mitträgt. Daher übte der Westfale auch Selbstkritik.
Denn mit ein wenig Abstand betrachtet räumte Watzke zu seinem umstrittenen Auftritt in der ARD-Sportschau in der vergangenen Woche ein: „Ich muss sagen, dass jeder Satz, den ich gesagt habe, inhaltlich korrekt war. Ich hätte es allerdings freundlicher und empathischer ausdrücken können.“ Innerhalb der Liga habe er zwar viel Zuspruch für seine Position erfahren („Wir können nicht unter den Tisch fallen lassen, dass die Bundesliga-Vereine auch Wettbewerber sind und bleiben“), trotzdem habe unter anderem Uli Hoeneß sich empathischer geäußert. „Mea culpa!“, sagte der 60-Jährige. hlr