In seiner deutschen Heimat engagiert sich Ilkay Gündogan finanziell im Kampf gegen die Coronakrise, und der Nationalspieler würde gerne auch in England mit gutem Beispiel vorangehen. „Für mich wäre es ok“, sagte der Mittelfeldspieler von Noch-Meister Manchester City. Doch ausgerechnet die meist millionenschweren Kicker der reichsten Fußball-Liga der Welt und ihre oft ähnlich gut bezahlten Trainer tun sich in dieser Sache schwer. Erst am Mittwoch scheiterten die Gespräche zwischen den Vertretern der Premier League und der drei nachfolgenden Staffeln auf der einen sowie Spieler- und Trainergewerkschaft auf der anderen Seite erneut. Die Debatte solle „in den nächsten 48 Stunden“ weiterlaufen, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme. Doch sie hat auf der Insel längst an Fahrt aufgenommen, der politische Druck auf die Profis wächst. Vor allem, seit Tottenham Hotspur und Norwich City dem Beispiel von Newcastle United gefolgt sind und für ihre einfachen Angestellten über das der Kurzarbeit ähnliche „furlough“-Programm öffentliche Gelder abschöpfen. „Da würgt es mich im Halse“, sagte Julian Knight der Times, „das legt die verrückten wirtschaftlichen Gegebenheiten im englischen Fußball und das moralische Vakuum in seiner Mitte offen.“ Der Konservative sitzt dem Parlaments-Komitee für Digitales, Kultur, Medien und Sport vor, seine Stimme hat dadurch im ganzen Land einiges Gewicht.