München – Die Formel 1 sucht weiter unter Hochdruck nach Wegen aus der Coronakrise. Bei einer Videokonferenz haben die Macher der Rennserie und die Teamchefs nach übereinstimmenden Medienberichten darüber diskutiert, die ab der Saison 2021 geltende Budgetobergrenze weiter zu senken. Zudem werde ernsthaft geprüft, ob Geisterrennen ohne Zuschauer gefahren werden. Als möglicher Start in die Saison wird das Rennen im britischen Silverstone (19. Juli) angesehen.
Um mögliche Pleiten von Teams zu verhindern, könnte die geplante Kostendeckelung von rund 175 Millionen Dollar pro Jahr auf 150 Millionen gesenkt werden. Besonders Ferrari soll sich dagegen gewehrt haben, die Summe sogar auf 125 Millionen Dollar zu beschränken. Die Scuderia argumentiert damit, dass sie hohe Forschungs- und Entwicklungskosten aufbringt, die die kleineren Kundenteams nicht hätten.
Zunächst sollte die Saison am 14. Juni in Kanada beginnen, doch das Rennen wurde ebenfalls abgesagt. Um die WM noch zu retten, prüft Formel-1-Chef Chase Carey nun „ernsthaft“, Rennen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden zu lassen. Silverstone gilt als möglicher Startpunkt, weil sieben der zehn Teams ihre Fabriken im Umkreis der Strecke betreiben.
Zudem wurde bekannt, dass auch die Formel-1-Führung Sparmaßnahmen ergreifen will. Geschäftsführer Chase Carey, Sportchef Ross Brawn und 15 weitere leitende Angestellte verzichten einem Bericht der „Daily Mail“ zufolge wegen der Corona-Krise für zwei Monate auf 20 Prozent ihres Gehalts. Zudem sei die Hälfte der 500 Angestellten der Betreibergesellschaft der Formel 1 in Zwangsurlaub geschickt worden. dpa