München – Sportdirektor Hasan Salihamidzic und Vorstandsmitglied Oliver Kahn sind sich einig: Thomas Müller ist eine „Identifikationsfigur“ für den FC Bayern, das sagten sie gestern im Zuge der Vertragsverlängerung mit dem 30-Jährigen. Müller bleibt mindestens bis Sommer 2023 in München, unterschrieb vorzeitig ein neues Arbeitspapier. Das alte wäre 2021 ausgelaufen.
Identifikationsfigur – das ist so eine gern genommene und bisweilen ausgelutschte Floskel im Fußballgeschäft. Bei Müller aber ist sie vor allem zutreffend. Der Mann, der in seiner Karriere sonst nur für seinen Heimatclub TSV Pähl spielte und seit nun 20 Jahren für den FC Bayern aufläuft, hat beim Rekordmeister alles erlebt. Er hat das Triple gewonnen und titellose Spielzeiten miterlebt. Mario Götze, James Rodriguez und Philippe Coutinho hießen seine prominentesten Konkurrenten im Kampf um einen Stammplatz. Am Ende hat sich Müller immer durchgesetzt.
„Wir wissen, was wir an ihm haben. Thomas weiß allerdings auch, was er am FC Bayern hat. Das passt einfach, wir haben keine langen Gespräche führen müssen“, erklärte Salihamidzic, der mit dem designierten Vorstandschef Kahn die Verhandlungen führte. Der bisherige Boss, Karl-Heinz Rummenigge, blieb außen vor, lobte nach dem Vollzug nur: „Oliver und Hasan haben das prima gemacht.“
Die einzige Unstimmigkeit zwischen Müller, Berater Ludwig Kögl und dem Club soll darin bestanden haben, ob der neue Vertrag nun bis 2022 oder 2023 läuft. Müller, der unter Hansi Flick in 15 Punktspielen sechs Tore erzielte und zwölf vorbereitete, hatte alle Argumente auf seiner Seite. Und er bekam seinen Willen: einen neuen Zweijahresvertrag.
Der glückliche Müller sagte: „Für mich war es Priorität Nummer eins, beim FC Bayern zu verlängern – und der Verein sah es genauso. Dieser Verein ist für mich nicht einfach irgendein Arbeitgeber. Er ist meine Leidenschaft.“ Die Worte einer echten Identifikationsfigur.