Formel 1: Saisonstart in Österreich?

von Redaktion

Der Plan: Rennen am 5. und 12. Juli, dann nach England – Toto Wolffs brisanter Aktienkauf

VON RALF BACH

München – Wo sich Lewis Hamilton derzeit aufhält? Seinen Instagram-Einträgen nach zu schließen, befindet er sich auf Bali. Der 35-Jährige posiert mal wieder in einem neuen Look: mit blonder Wuschelmähne. Mercedes-Boss Toto Wolff und sein Schützling stehen in regelmäßigem Telefonkontakt. Wohl auch über die Zukunft, denn Wolffs Millionen-Investition beim künftigen Formel-1-Rivalen Aston Martin hat neue Fragen aufgeworfen. 14,5 Millionen Aktien von Aston Martin hat Wolff erworben. Der britische Sportwagenbauer will im nächsten Jahr auch mit einem Werksteam in der Formel 1 starten und bald auch die Spitze angreifen, an der zuletzt die Silberpfeile mit Lewis Hamilton fuhren.

Wolffs Investment bei Aston Martin entspreche „einem 0,95-prozentigen Anteil am Unternehmen“, teilte ein Mercedes-Sprecher mit. Nach dem aktuellen Aktienkurs hätten die Anteile einen Wert von rund 9,2 Millionen Euro. Zuletzt hatte es Gerüchte gegeben, Wolff könnte als Geschäftsführer bei Aston Martin einsteigen.

Die Planungen für den Saisonstart werden konkreter. Die Formel 1 soll mit zwei Rennen in Österreich eröffnet werden. Die Vorbereitungen von Rechteinhaber Liberty und Veranstalter Red Bull laufen auf Hochtouren, um die beiden Rennen am 5. und 12. Juli durchführen zu können. Red-Bull-Chefberater Helmut Marko (76) bestätigt: „Es sieht sehr gut aus, dass wir die Rennen veranstalten können. Wir sind bereit. Liberty besteht darauf, dass die Anzahl der Personen so gering wie möglich gehalten wird. Das heißt: Es wird nur Fernsehen vor Ort sein, aber sonst keine Medienvertreter.“

Marko weiter: „Es gibt auch strenge Vorgaben innerhalb des Fahrerlagers und der Rennstrecke. Der Mindestabstand muss eingehalten werden, das Tragen von Atemschutzmasken ist Pflicht.“ Am 19. Juli soll als drittes Rennen auch der Große Preis von England in Silverstone unter gleichen Bedingungen stattfinden.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner sieht derweil Formel-1-Eigner Liberty Media in der Pflicht, jenen Teams zu helfen, die angesichts der Coronakrise in existenzielle Schwierigkeiten geraten könnten. „Das ist ihr Job, sie müssen entscheiden, was zu tun ist, um diese Teams am Leben zu halten, weil sie sie brauchen, um weiter Rennen zu fahren“, sagte er der englischen Tageszeitung The Guardian.

Der Red-Bull-Teamchef schlug vor, finanzschwache Teams stattdessen mit Kundenautos zu versorgen. Dann würden diese kein Geld für Forschung und Entwicklung ausgeben müssen. „Wir müssen quer denken und uns nicht nur immer wieder über Zahlen streiten“, sagte Horner. In der Formel 1 seien Teams schon zu früheren Zeiten mit fertigen Modellen anderer Rennställe gefahren.

Vor allem Red Bull spricht sich gegen eine weitere Absenkung der Kosten aus. Sonst bestünde die Gefahr, „dass die Teams im Mittelfeld die Top-Teams auf ein Niveau herunterziehen wollen, auf dem sie denken mithalten zu können“. Es werde aber immer Teams an der Spitze und am Ende geben.  Mit Material von dpa

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