von Redaktion

Klar, das wäre schon ein Aufhellung des Alltags, demnächst wieder über Bundesliga-Ergebnisse debattieren zu können. Ein Signal der Normalität, gewiss.

Es ist allerdings auch ein Signal dafür, dass der Profifußball es doch wieder geschafft haben wird, dass die Politik nach seiner Pfeife tanzt. Die Demut, die der DFL nicht schlecht gestanden hat, ist seit der inszenierten Show vom Montag Geschichte: Söder, Laschet als Geisterspiele-geht-Verlautbarer im kruden „Bild-TV“, tags darauf eine sicher nicht spontan geschaltete „Jaaaa“-Anzeige von „Sky“ – es ist so leicht zu durchschauen. Und dann hört man noch: Profis kommen an Coronatests ran, die Pflegepersonal vorenthalten werden.

Das zweite Signal, das mit einer schnellen Wiederaufnahme des Spielbetriebs ausgesendet wird, ist ein gefährliches. Wenn die Fußballstars eine ansatzweise Normalität vorleben, wird bei vielen Menschen die Vorsicht sinken.

Es geht nicht so sehr um den Erhalt von zigtausend Arbeitsplätzen im Fußball, sondern darum, das absurde Gehaltsniveau weniger zu bewahren. Die Kluft zu den Amateuren, die nicht spielen dürfen, wird größer. Bundesliga ist schön – aber am 9. Mai zu früh.

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