Not-Kalender fix

von Redaktion

Formel 1 will noch 15 bis 18 Rennen fahren

Spielberg – Kaum hatte die Formel 1 einen Not-Kalender mit dem geplanten Neustart am 5. Juli in Österreich veröffentlicht, setzte Weltmeister Lewis Hamilton ein Zeichen. Verschwitzt präsentierte der sechsmalige Champion seinen gestählten Oberkörper bei Instagram und wollte nach einer Laufeinheit bei 34 Grad Hitze Montag wohl allen zeigen: Ich bin bereit! Die von der Corona-Pandemie ausgebremste Formel 1 hatte kurz zuvor einen ersten neuen Rennplan skizziert, der im Idealfall 15 bis 18 Grand Prix umfassen soll.

Die ersten Läufe sollen im Juli und August ohne Zuschauer in Europa stattfinden. Von September an werde es auch Rennen auf anderen Kontinenten geben, hieß es. Ein endgültiger Kalender solle sobald wie möglich veröffentlicht werden. Das Saisonfinale in Abu Dhabi werde von Ende November in den Dezember verlegt. „Alle unsere Pläne können sich offensichtlich ändern, da wir viele Probleme zu lösen haben“, sagte Formel-1-Chef Chase Carey und betonte: „Wir alle möchten, dass die Welt zu der zurückkehrt, die wir kennen und schätzen.“

Sebastian Vettels Dauerrivale Hamilton persönlich wünschte sich, dass die Menschheit insgesamt gestärkt aus der Corona-Krise hervorgeht, schrieb der Brite bei Twitter und Instagram: „Kommen wir nicht so zurück, wie wir in diese schwere Zeit gegangen sind, sondern kommen wir mit besserer Kenntnis unserer Welt heraus und ändern unsere persönlichen Entscheidungen und Gewohnheiten.“ Er vermisse es aktuell jeden Tag, Rennen fahren zu dürfen, schrieb Hamilton weiter.

Wie schwer es auch in den nächsten Wochen wird, dass sich das ändert, dürfte auch ihm klar sein. Die Veranstalter des Großen Preises von Frankreich in Le Castellet mussten ihren WM-Lauf für 2020 am Montag absagen. Die gesetzlichen Regelungen machen es unmöglich, dass das Event in Südfrankreich durchgeführt werden kann. Der Grand Prix war für den 28. Juni vorgesehen. Zuvor wurde bereits der Große Preis von Monaco abgesagt, acht weitere Rennen mussten auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Unklar blieb vorerst, welche Rennen im neuen Plan neu terminiert werden oder doch noch ausfallen müssen.

Im Not-Kalender könnten Spekulationen zufolge sogar die ersten beiden Saisonläufe als Geisterrennen auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg stattfinden. „Wir sind voller Hoffnung und es wäre ein großartiger Start für die Meisterschaft, falls dies als sicher erachtet wird. Ich weiß, dass Red Bull alles tut, um das Rennen zu ermöglichen“, hatte Red-Bull-Teamchef Christian Horner zu den Österreich-Plänen gesagt.

Laut Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko prüfe die Formel 1 gemeinsam mit den Veranstaltern in der Steiermark, „wie man die Anzahl der Personen einschränken kann, dass nicht der komplette Tross, dann wären es mehrere Tausend Leute, anreisen muss“. Die Teammitglieder könnten über Charter-Flieger direkt in Zeltweg nahe des Kurses landen. Österreichs Sportminister und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) hatte schon gesagt, dass die Regierung einem Geisterrennen „zumindest nicht im Wege stehe“.  dpa

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