Box-Europameister: Remis gegen Bud Spencer

von Redaktion

Kein Livesport im Fernsehen, Nun ja, leider. aber nutzen wir doch die Zeit, mal (wieder) ein paar Sportfilme anzuschauen. Unsere Redakteure geben gerne Empfehlungen.

1978 kam der Film Sie nannten ihn Mücke in die Kinos. Ich wurde 16 in diesem Jahr, und das war ein Alter, in dem einen die Haudrauf-Filme mit Bud Spencer (und Terence Hill) nicht mehr so sehr fesselten. „Mücke“ war noch das Festhalten an einer sich verflüchtigenden Jugendbegeisterung – markierte aber schon den Übergang in etwas Neues: die kritische Auseinandersetzung mit Größen des Sports. In diesem Fall: Joe Bugner.

Joe Bugner, Brite, war ein Boxstar. Europameister. Zwei Jahre vor „Mücke“ besiegte er den deutschen Schwergewichtsprofi Jürgen Blin. Zweimal stand er mit Muhammad Ali im Ring, einmal mit Joe Frazier – er verlor nach Punkten, ging aber nie k.o. In „Sie nannten ihn Mücke“, wo Bud Spencer einen ehemaligen Football-Profi spielt, der mit seinem rabiaten Sport nichts mehr zu tun haben will, aus Gutmütigkeit dann aber eine italienische Loser-Truppe trainiert und im großen Spiel gegen die arroganten Amis doch noch mal eingreift und sie natürlich plattmacht, fällt Bugner die erste Nebenrolle zu. Ein Problem-Kid, das Meister Spencer auf den rechten Weg zurückbringt. Die beiden prügeln sich sogar – und Bugner schafft ein Unentschieden gegen den unschlagbaren Bud (der also nicht weit weg von Ali und all den Größen ist).

Wenn man so will: „Sie nannten ihn Mücke“ ist ein Sportfilm: American Football mit einem Boxer. Und mit echter Hitmusik: „Bulldozer“ vom italienischen Duo Oliver Onions war eine Nummer eins in Deutschland. Wo man den Film sehen kann? Bei Sendern wie Kabel eins oder RTL2 ist immer mal wieder Bud-Spencer-(und-Terence-Hill)-Tag. GÜNTER KLEIN

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