Pesic will Überzeugungsarbeit leisten

von Redaktion

München – Dass Gesprächsbedarf besteht, haben die Macher der Basketball-Bundesliga (BBL) in den vergangenen Tagen ja deutlich zu spüren bekommen. Einige Spieler hatten sich zu Wort gemeldet und Skepsis angemeldet gegenüber dem Vorhaben, die Meisterschaft im Juni im Eilverfahren zu Ende zu bringen. Heute wollen die Macher von BBL und Vereinen der Sache nun also entgegentreten.

Dabei soll nicht zuletzt auch das umfassende Hygiene- und Sicherheitskonzept erklärt werden, das die Liga mit einem Expertenstab erarbeitet hat. „Ich denke, dann werden viele Fragen, die die Spieler haben, beantwortet sein“, sagte Bayern-Geschäftsführer Marko Pesic im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF.

Mehrere Profis hatten vor allem gesundheitliche Bedenken angemeldet. Pesic kann das nachvollziehen, der 43-Jährige glaubt aber nicht, dass man über die Spielerinteressen hinweg entschieden hatte. So wie es beispielsweise bei seinem Kapitän Danilo Barthel angeklungen war. „Die Spieler sind unser höchstes Gut, das wir schützen müssen“, sagte Pesic.

Der langjährige Nationalspieler glaubt, dass er selbst mit der Perspektive des ehemaligen Spielers in die Planungen gegangen sei. Man habe die Rahmenbedingungen so gesetzt, dass die Risiken überschaubar sind („Wir werden die Spieler sicher nicht in irgendwas schieben“). Unter anderem war ja auch die Frage aufgekommen, ob die Belastung eines intensiven Turniers mit bis zu zehn Spielen in drei Wochen nach wochenlanger Corona-Pause nicht zu hoch ist. Vor allem für mögliche Rückkehrer aus Übersee, die auch noch mit einer zweiwöchigen Quarantäne rechnen müssen. Die Liga-Verantwortlichen kalkulieren eine mindestens zweiwöchige Vorbereitungsphase mit intensivem Teamtraining ein. Deshalb hat die BBL auch den 18. Mai als Stichtag angesetzt. Gibt es dann kein grünes Licht für das Finalturnier, dann ist die Idee aus zeitlichen Gründen schon wieder Geschichte.

Anders als etwa der Neustart beim Fußball sieht das Konzept der Basketballer ja fast ein Saisonfinale unter abgeschlossenen Bedingungen vor. Während des Turniers sollen sich die Beteiligten ausschließlich im Kosmos zwischen Quarantäne-Hotel, Trainingshalle und Audi Dome bewegen. Auch da hatte es zumindest Skepsis gegeben. Frankfurts Akeem Vargas etwa hatte gemutmaßt, dass derart strenge Vorhaben bei einem Kreis von 200 beteiligten Personen kaum über drei Wochen umsetzbar seien.

Wobei das Vorhaben von Basketball-Clubs und Liga durchaus auch im Spielerkreis seine Befürworter hat. Bambergs Christian Sengfelder etwa, outete sich im Sportstudio als Befürworter. Vor allem das System mit einer verkleinerten Playoffrunde aus Hin- und Rückspielen hat es dem Nationalspieler angetan: „Das gibt auch den Außenseitern eine größere Chance“. PATRICK REICHELT

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