München – Nachdem in der vergangenen Woche in Köln, Hannover, Mühlheim und Berlin die ersten Galopprennen der Saison 2020 stattfanden, zieht die Riemer Rennbahn am heutigen Freitag nach – natürlich auch ohne Publikum und mit einem umfassenden Hygiene-Konzept.
Einer der wenigen, die bereits über Erfahrung mit der neuen Situation verfügen, ist Jockey Andrasch Starke. Der Spitzenreiter bestreitet seit Jahren während der Wintermonate Rennen in Japan, heuer schon unter Corona-Bedingungen. Sein Fazit: „Im Rennen selbst bekommt man nichts mit, aber es fehlen natürlich die Emotionen und der Applaus nach einem Sieg.“ Er sei sieben Wochen ohne Zuschauer geritten und „ich kann sagen: es geht auch“. Und wie: Am Sonntag gewann Starke in Berlin auf Rubaiyat das Dr. Busch-Memorial, ein Gruppe-III-Rennen.
In sportlicher Hinsicht unterscheidet sich der Münchener Renntag heute kaum von den bisher gewohnten: Die Veranstaltung (Beginn: 15.30 Uhr) umfasst neun Rennen, die Zahl der Starter schwankt zwischen fünf und zwölf je Rennen, wobei sechs Rennen mit mindestens neun Galoppern und damit sehr gut besetzt sind. Höhepunkte sind zwei Ausgleich-III-Rennen, in denen zahlreiche Lokalmatadore antreten – eigentlich beste Bedingungen für Wetter und Besitzer.
Obwohl die bisher in Deutschland veranstalteten Renntage nur per Livestream zu sehen und keine Wetten auf den Bahnen möglich waren, gelten sie als finanzieller Erfolg. Berlin und Köln setzten in je zwölf Rennen über 400 000 Euro um, trugen dabei allerdings international beachtete Gruppe-Rennen aus. Mühlheim erzielte mit einem ähnlichen Programm wie Riem immerhin einen Wettumsatz von knapp 240 000 Euro. CHRISTIAN WANNINGER