München/Augsburg – Heiko Herrlich war mal Nationalspieler und Krebspatient. Aber noch nie hatte er so viel Öffentlichkeit wie jetzt als Trainer des FC Augsburg (wobei er immer noch auf seinen ersten Coaching-Einsatz wartet). Die Zahnpasta-und-Hautcreme-Einkaufsaffäre lief durch alle Nachrichten- und Sportsendungen.
Am Samstag saß Herrlich in einer Loge des Augsburger Stadions und sah, wie seiner Mannschaft unter Federführung von Assistent Tobias Zellner („Ich dachte, es läuft auf ein Unentschieden hinaus“) der Punkt gegen Wolfsburg doch noch entglitt – 1:2 in letzter Minute. So blieb nur eine gute Nachricht: Ein erster von zwei erforderlichen Corona-Tests bei Herrlich ist nach seinem Quarantäne-Bruch im Supermarkt negativ ausgefallen.
Über den Berliner Facebook-Filmer Salomon Kalou und eben über Heiko Herrlich hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am Sonntag im Sport1-„Doppelpass“ gesprochen: „Es gab unglückliche Momente mit Hertha und Augsburg.“ Doch den ersten Durchgang des „Experiments“ Bundesligabetrieb erachtet er als „gelungen“.
Zugleich monierte er aber die bei Berliner und auch Mönchengladbacher Spielern zu sehende innigliche Form des Torjubels. „Nachsteuern“ bittet er die Liga und erinnert: „Viele Menschen sind skeptisch, was die Bundesliga angeht.“ Und nach wie vor könne passieren, dass es zu Infektionen kommt und ganze Teams für zwei Wochen unter Quarantäne gestellt werden. gük–