Sticheleien und viel Geld

von Redaktion

Noch schlagen Golf-Stars für guten Zweck ab – die PGA-Tour plant, am 11. Juni zurückzukehren

Frankfurt/Main – Tom Brady und die anderen Giganten hatten einfach keine Lust auf „Netiquette“. Und so lieferten sich der Football-Star und sein ehemaliger Gegenspieler Peyton Manning ein unterhaltsames Wortgefecht nach dem anderen, selbst Tiger Woods und Phil Mickelson vergaßen vor dem Golf-Duell der besonderen Art ihren üblichen Anstand. Dass es bei der ganzen Sache eigentlich um den guten Zweck geht? Geschenkt.

„Wenn Phil und ich gewinnen“, witzelte Brady in Anspielung auf eine frühere Affäre um Manning, „wird er nachträglich ganz sicher die Regeln ändern.“ Er hatte sich ja bereits darauf eingestellt, fuhr Brady fort, „gemeinsam mit Tiger zu spielen. Aber dann hat Peytons Vater wahrscheinlich kurzerhand die Teams getauscht.“ Der nächste Seitenhieb in Richtung der nicht immer rühmlichen NFL-Geschichte der Familie Manning.

Der ließ sich natürlich nicht lumpen und erzählte, dass er die Charity-Veranstaltung „The Match“ viel lieber an einem Ort ausgetragen hätte, wo sie Brady nicht leiden können. „Indianapolis, Denver, Boston, …“ – großes Gelächter während der Videokonferenz der Beteiligten, weil sie natürlich alle wissen, dass Brady und sein Ex-Team New England Patriots in der Football-Szene bekanntlich äußerst unbeliebt sind, teils sogar in der Patriots-Heimat im Bostoner Umland.

Ganz sicher wird Brady am Sonntag aber etwas für sein Ansehen tun, denn die vier Superstars werden bei der Benefizaktion viele Millionen Dollar für die Bekämpfung der Corona-Pandemie sammeln und spenden. 10 Millionen sind bereits fix, weitere dürften durch spezielle Wetten an den einzelnen Löchern dazukommen.

Für das Event wird das Quartett auch mit Mikrofonen ausgerüstet, um weitere Frotzeleien den Zuschauern an den Bildschirmen zu übermitteln. Dass es die geben wird, steht eigentlich außer Frage. Woods hatte ja schon mit seinen vielen Major-Titeln geprahlt – und Mickelson kurzerhand mit einem Bild seiner vollen Vitrine gekontert. Angereichert mit einem Foto, in dem Woods ihm in das Grüne Jackett des Major-Siegers helfen muss.

Bei allem Unfug werden vor allem die Verantwortlichen der US PGA Tour, die das Event erst absegnen musste, aber auch einen ernsten Blick auf die Veranstaltung richten. Die Tour plant auf Basis eines knapp 40 Seiten starken Konzept nämlich die Rückkehr in den offiziellen Spielbetrieb, „The Match“ ist quasi ein Testlauf dafür.

„Die PGA Tour hat einen soliden Plan, und wenn sie ihn richtig umsetzen, sehe ich keinen Grund, warum wir nicht am 11. Juni starten können“, sagte der Weltranglistenerste Rory McIlroy, der unlängst auch an einem Show-Match teilgenommen hatte.  sid

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