München – Bei 231 Toren verliert man leicht den Überblick. So oft hat Robert Lewandowski in knapp sechs Jahren beim FC Bayern bereits getroffen. In der ewigen Torschützenliste des Klubs belegt er damit Platz zwei hinter Gerd Müller (515 Tore).
Was die wenigsten wissen dürften: 31 Pflichtspieltreffer davon erzielte der 31-Jährige vom Punkt aus. Nach dem ein oder anderen Disput auf dem Platz übernahm der Pole 2016 endgültig das Amt von Thomas Müller und ist seitdem Bayerns Elferschütze Nummer eins.
Bei 34 Versuchen landeten nur drei Strafstöße nicht im Kasten. Ergibt eine Erfolgsquote von rund 91 Prozent. Und die kommt nicht von ungefähr. Lewandowski hat seine Technik im Laufe der Jahre perfektioniert. Suchte er sich anfangs noch vor dem Anlauf eine Ecke aus, guckt er mittlerweile den Keeper aus. Der Pole läuft an, bremst kurz vor dem Schuss ab und beobachtet dabei die Bewegungen des Torwarts, um sich dann in Sekundenbruchteilen für die richtige Ecke zu entscheiden.
Lewandowski reagiert auf die kleinste Regung seines Gegenübers, die ihm verrät, in welche Ecke er springt. Rührt er sich nicht, hat der Torwart dennoch keine Chance, den stets platzierten Schuss des Polen noch zu erreichen. Was ebenfalls auffällt: Lewandowski zieht in den meisten Fällen eine flache Ausführung vor.
Von seinen 34 Versuchen gingen 22 in die unteren Ecken. 21 davon waren drin. Halbhoch zielte er neun Mal und verwandelte acht davon. Bei einen hohen Schuss ist das Risiko stets größer, dass der Ball zu weit nach oben fliegt und das Tor verfehlt, weshalb Lewandowski diese Variante auch nur in drei Fällen wählte – zweimal mit Erfolg. Das jahrelange Training vom Punkt zahlt sich aus: Seit 2014 gibt es lediglich zwei Spieler, die mehr Elfmetertore aufweisen als Lewandowski: Ciro Immobile kommt auf 32 Treffer, Cristiano Ronaldo auf 49. lop