München – Verpasst Jerome Boateng den Geister-Gipfel in Dortmund? Der Verteidiger musste in der zweiten Halbzeit nach einem Sprint ausgewechselt werden, für ihn kam Lucas Hernandez in die Partie. Bayern-Trainer Hansi Flick gab nach der Partie aber leichte Entwarnung: „Er hat ein bisschen Probleme gehabt, aber ich glaube nicht, dass es so schlimm ist, dass er ausfallen wird. Ich denke, dass es bis Dienstag wieder passen müsste.“ Unter dem Bayern-Coach ist Boateng wieder ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft geworden – und für Flick an der Seite von David Alaba in der Innenverteidigung nicht mehr wegzudenken. Dieses Vertrauen zahlt Boateng mit guten Leistungen zurück. Diese Entwicklung erklärt der Abwehrspieler gegenüber der WamS so: „Ich brauche das Vertrauen des Trainers und seines Trainerteams. Das habe ich wieder. Auch vor der Zeit unter Hansi Flick habe ich gut und hart trainiert, durfte aber nicht spielen und hatte so nie die Chance, in meinen Rhythmus zu kommen. Da ist es für jeden Spieler schwer. Hansi Flick hat mir gleich am Anfang gesagt, dass er mit mir plant und meine Qualitäten schätzt.“
Boateng geht sogar noch einen Schritt weiter und kündigt an, sich einen Verbleib in München vorstellen zu können: „In der Zeit vor Hansi Flick habe ich mir schon Gedanken gemacht über meine Zukunft. Derzeit fühle ich mich wohl und kann mir vorstellen, dass ich bleibe. Mein Fokus liegt absolut auf dem FC Bayern und der aktuellen Saison.“
In dem Interview schlägt der Weltmeister von 2014 aber nicht nur sportliche, sondern auch soziale Töne an – und wehrt sich in der Debatte um mehr Demut im Profifußball gegen pauschale Forderungen: „Ich finde, man sollte nicht mit dem Finger auf uns Fußballprofis zeigen. Wir dürfen uns alle angesprochen fühlen. Jeder sollte in diesen Zeiten ein Stück demütiger sein.“ Boateng kann sich vorstellen, noch längere Zeit auf einen Teil seines Gehalts zu verzichten. bok