Aus dem Fell des Steppeniltis

von Redaktion

HEINRICH HEUTE

VON JÖRG HEINRICH

Corona hat einer lieb gewonnenen Tradition von Fußballspielern den Garaus gemacht – das geheimnisvolle Reden mit der Hand vor dem Mund, aus Angst vor Lippenlesern. Nun ist dieses kleine, feine Statussymbol überflüssig geworden, denn die Maske hat Lippenleser arbeitslos gemacht. Einige Fußballer halten sich aus alter Gewohnheit trotz Maske beim Reden immer noch verschwörerisch die Hand vor. Das wirkt aber albern. Andere nehmen die Maske ab, um sich dann wie in guten alten Zeiten mit der Hand vor dem Mund unterhalten zu können, was hygienisch bedenklich ist. Die Lösung bringen neue und sündhaft teure Luxus-Fußballermasken. Auffällige Modelle aus dem Fell des mongolischen Steppeniltis, aus Franck-Ribéry-Blattgold oder als verkleinerter Lamborghini-Kühlergrill sollen künftig wieder zeigen: Wer hier redet, ist wichtig – oder tut zumindest so.

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