Duell der Generationen

von Redaktion

Lewandowski spielte in Haalands Alter noch zweitklassig – wohin geht der Weg des BVB-Juwels?

München – Es ist das Duell der zwei besten Mannschaften der Bundesrepublik – und zugleich das der zwei effektivsten Torjäger der Liga. In der rot-weißen Ecke sitzt Robert Lewandowski, der Gerd Müllers magischer 40 bei 27 Treffern nach 27 Spieltagen immer näher kommt. Für Schwarz-gelb steigt Erling Haaland in den Ring, der in seinen ersten zehn Ligapartien zehn Mal ins Schwarze getroffen hat. Macht in beiden Fällen einen Schnitt von einem Tor pro Spieltag. Nur: War der heute 31-jährige Lewandowski auch schon mit Haalands zarten 19 Jahren so gut wie heute?

Während der norwegische Borusse bereits als Teenager in einer der besten fünf Ligen Europas spielt, kickte der polnische Bayer mit 19 noch zweitklassig. Allerdings nicht lang: Nach 21 Treffern in 32 Spielen für Znicz Pruszkow in Polens zweiter Liga entdeckte ihn 2008 der Erstligist Lech Posen. Lewandowski begann seine erste Spielzeit in Polens Eliteliga im Haaland-Alter und wurde mit starken 20 Treffern sowie zwölf Vorlagen in 48 Saisonspielen direkt zum Newcomer des Jahres gewählt. Gut, aber eben nicht so gut wie Haaland heute: Die Saison ist noch nicht rum, nach 35 Einsätzen für Red Bull Salzburg und den BVB kommt der blonde Torschreck bereits jetzt auf 41 (!) Tore und zehn Assists.

Geht es nach dem Bayern-Ballermann, sollte sein Gegenüber jedoch noch ein wenig Zeit ins Land streichen lassen, ehe er den Schritt von Dortmund zu einem europäischen Top-Klub à la Real Madrid macht. „Es wäre gut für ihn, wenn er noch länger in der Bundesliga bleiben würde, ehe er den nächsten Schritt macht“, so der Rekordtorschütze Polens (61 Treffer in 112 Länderspielen). „Wenn er hart arbeitet, kann er ein besserer Spieler werden und das Top-Level erreichen“, fügte er an. Wenn er nicht schon daran kratzt.

Haaland blieb am Samstag in Wolfsburg torlos. Zwei BVB-Ligaspiele in Folge ohne Haaland-Treffer gab es seit Januar erst einmal. Die Bayern sind also gewarnt und werden vor allem in Konter-Situationen aufpassen müssen, aus denen der Norweger 30 Prozent seiner BVB-Treffer erzielte. Lewandowski hingegen muss sich immer mit tief stehenden Gegnern herumschlagen. Auch daher empfindet Hansi Flick seinen Schützling noch besser als Haaland. „Ihn jetzt schon mit Robert zu vergleichen, wäre noch ein wenig zu früh“, so der Cheftrainer der Münchner. „Robert agiert schon die letzten Jahre auf Weltklasse-Niveau.“ Wo Haaland mit 31 Jahren kickt, steht in den Sternen. J.C. MENZEL LÓPEZ

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