Dortmund/München – Erling Haaland ging bereits in der 72. Minute vom Feld. Angeschlagen, ohne Torerfolg und mit traurigem Gesicht humpelte der Dortmunder auf die Reservebank. Etwas besserer Laune war Robert Lewandowski, als sein Arbeitstag gut 20 Minuten später beendet war. Zwar hatte auch der Torjäger des FC Bayern keinen großen Anteil am 1:0 des Tabellenführers beim BVB gehabt, immerhin aber stimmte für sein Team das Ergebnis. Was beide Stürmer einte: Dass vor der Partie viel über sie gesprochen worden war, danach aber kaum mehr. Im Fokus standen gestern Abend andere.
Da wäre zum einen Joshua Kimmich, der Matchwinner. Zum anderen aber auch die beiden Schlussmänner, die jeweils auf ihre eigene Art für Gesprächsstoff sorgten. Roman Bürki zum Beispiel, dessen Marotte, sich weit vor dem eigenen Tor aufzuhalten, die Bayern schon im Vorfeld aufgedeckt hatten. „Mich freut’s, dass er gut zugehört hat“, sagte Bayern-Coach Hansi Flick über Kimmich, der die hohe Position von Bürki vor seinem genialen Lupfer gesehen und richtig reagiert hatte. Lucien Favre konterte die Frage nach einem Fehler seines Schlussmanns zwar mit einem entschiedenen „Nein“, alle wären „überrascht“ gewesen von Kimmichs Geistesblitz. Ganz unschuldig aber war der Keeper aber sicher nicht.
Bürki hatte später bessere Momente, auf der Gegenseite aber blieben auch einige starke Paraden von Manuel Neuer im Gedächtnis. Der Bayern-Kapitän agierte in seinem 400. Bundesliga-Spiel prächtig, wollte über sein besonderes Jubiläum – erst 68 Spieler haben diese Marke erreicht – aber nicht allzu viel sprechen. Vielmehr gab er an, „bis in die Haarspitzen motiviert“ gewesen zu sein, daran ändert auch Erfahrung nichts. So ging es übrigens auch Haaland und Lewandowski – nur ohne Ertrag. hlr