Wintersport wackelt

von Redaktion

Italien will Alpin-WM in Cortina verlegen

München – Ein halbes Jahr vor Saisonbeginn ziehen erste dunkle Corona-Wolken über alpinen und nordischen Wintersportlern auf. Der Ski-Weltverband FIS segnete zwar den Plan für einen Winter in alter Normalität ab, und auch der Deutsche Skiverband (DSV) hält die Planungen für seine Großereignisse auf „Go“. Dennoch droht eine Reise ins Ungewisse – die Verschiebung der Alpin-WM in Cortina könnte Signalwirkung haben.

Für den DSV stehen die Nordisch-Weltmeisterschaften vom 23. Februar bis 7. März 2021 in Oberstdorf im Mittelpunkt. „Was die WM angeht, haben wir noch gewissen Spielraum. Natürlich diskutieren wir, wie wir gegebenenfalls auf coronabedingte Vorgaben reagieren können, planen aber erstmal mit den ursprünglichen Gegebenheiten“, sagt Kommunikationschef Stefan Schwarzbach: „Im Herbst wird es allerdings mit Sicherheit einen Point of no return geben, an dem wir finale Entscheidungen treffen müssen.“

In Italien sehen die Amtskollegen diesen Punkt schon gekommen: Der nationale Verband FISI beantragte bei der FIS die Verlegung der Alpin-WM (8. – 21.2. 2021) in den März 2022. Dann würden in den Dolomiten unmittelbar nach den Winterspielen von Peking (4. bis 20.2. 2022) Weltmeister gekürt. Die Entscheidung soll bis Juli fallen.

30 Millionen Euro würde eine Komplettabsage die Italiener kosten – auch in Deutschland ist bereits reichlich Geld für die Nordisch-WM geflossen. Vorerst sind die Planungen unverändert, auch wenn sich nicht zuletzt Langlauf-Bundestrainer Peter Schlickenrieder schon skeptisch äußerte, was die WM als Volksfest angeht.

Solche Gedanken muss man sich in Garmisch-Partenkirchen vermutlich nicht machen. Die Gemeinde will bekanntlich erst 2025 wieder einmal eine alpine WM ausrichten. Ob es dazu kommt, wird sich voraussichtlich am 3. Oktober herausstellen. Das gab der Weltverband FIS zu Wochenbeginn bekannt. Die Entscheidung hätte eigentlich in diesen Tagen in Pattaya fallen sollen, doch der geplante FIS-Kongress fiel wie so vieles der Corona-Pandemie zum Opfer.  sid

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