Köln – Wenn die Deutsche Eishockey Liga (DEL) jetzt ihre Lizenzen vergeben müsste, wäre das Teilnehmerfeld in der nächsten Saison sehr übersichtlich. Erst vier der 14 Klubs haben nach eigenen Angaben alle geforderten Unterlagen zum umstrittenen Gehaltsverzicht ihrer Spieler eingereicht, der Rest verhandelt noch, sucht aber auch nach anderen Lösungen.
Nur die Fischtown Pinguins Bremerhaven, die Iserlohn Roosters, die Augsburger Panther und die Grizzlys Wolfsburg – Clubs mit eher kleinen Etats – haben bislang die DEL-Vorgabe umgesetzt, dass ihre Profis auf ein Viertel ihrer Bezüge vorerst verzichten und in der spielfreien Zeit maximal 2900 Euro netto erhalten sollen. „Sie können ja Best-of-28-Serien spielen“, kommentierte ein Funktionär der Konkurrenz süffisant.
Vor allem bei den großen Klubs, bei denen zahlreiche Nationalspieler unter Vertrag stehen, besteht noch großer Gesprächsbedarf. „Wir sind im Austausch“, berichtete Geschäftsführer Philipp Walter von den Kölner Haien. „Wir müssen mit den Spielern und unseren Angestellten in einen offenen Dialog gehen und an dieser Stelle um Verständnis werben“, sagte Daniel Hopp, Gesellschafter der Adler Mannheim und gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender im DEL-Aufsichtsrat, den „Eishockey News“: „Jeder Verein muss für sich schauen, wie er das macht.“
Eigentlich sollte bereits am 24. Mai bei der Abgabe der Lizenzanträge die Zustimmung der Spieler vorliegen. Jetzt hat Hopp für die Mannheimer „Mitte Juni“ als Deadline genannt, „ich kann nicht fünf Minuten vor Toreschluss mit allen Unterlagen um die Ecke kommen. Aber noch einmal: Ich will damit nicht irgendwie Druck aufbauen.“ Genau das jedoch hatten die Spieler kritisiert, die hinter vorgehaltener Hand von Erpressung und Nötigung sprachen. sid