Der EHC muss mal wieder nach Finnland

von Redaktion

Auslosung der Eishockey-Champions League: Erster Gegner Ilves Tampere – Ziel: Vor Fans

VON GÜNTER KLEIN

München – Reisen bildet. Wer Eishockeyprofi beim EHC München ist, hat in den vergangenen Jahren vor allem Gelegenheit gehabt, nordeuropäische Städte und Landschaften kennenzulernen. Schweden, Finnland – sie waren noch jedes Jahr in der Gruppe der Champions Hockey League (CHL) vertreten. Oder begegneten dem EHC in den Playoffs.

Ende Oktober soll die neue Saison in der CHL beginnen, in einem den Umständen der Coronapandemie geschuldeten verkürzten Format, in dem die Vorrunde eingespart wird und es gleich im K.o.-Modus losgeht. Gegner des EHC München für dieses Sechzehntelfinale, das in Hin- und Rückspiel ausgetragen wird: Ilves Tampere. 14 Mal Meister in Finnland, zuletzt aber vor 35 Jahren. Als Vierter der Suomi-Liga hat Ilves sich erstmals für die Champions League qualifiziert und war in den Topf mit den schwächeren Teams gelegt worden. Trotzdem: Eine der schwereren Aufgaben, die das Münchner Team um Trainer Don Jackson erwischen konnte.

Sollte es sich gegen Ilves Tampere durchsetzen, könnte im Achtelfinale die nächste Finnland-Reise anstehen. Gegner wäre der Sieger aus der Paarung Lukko Rauma, Zweiter in Finnland – Sparta Prag. Der Playoff-Baum wurde bis zum Finale im Februar festgelegt.

In Zeiten wie diesen reduziert man den Personal- und Reiseaufwand für eine größere Auslosungsshow. In einem Fernsehstudio in Zürich trafen sich Moderator Jann Billeter, CHL-Präsident Peter Zahner und Martin Baumann, der umtriebige CEO der europäischen Liga, in der 13 Länder vertreten sind. Aber mit nur zwei Meistern. Lediglich in Weißrussland wurden die Playoffs durchgezogen, überall sonst zog man mit der Hauptrunde den Schlussstrich. Polen scherte noch aus, indem es GKS Tychy, führend beim Abbruch der Saison, zum Meister ernannte, in allen anderen Ligen wurde auf die Vergabe eines Titels verzichtet. München ist im CHL-Terminus also „regular season winner“.

Zwischen den drei Herren im Zürcher TV-Studio waren Plexiglasscheiben aufgezogen, so ist das eben im Moment. Früh hat sich die CHL auf die Corona-Krise eingestellt und den Start, der Ende August gewesen wäre, um fast zwei Monate nach hinten verschoben. „Unser Ziel“, sagt Martin Baumann, „ist es, vor Zuschauern zu spielen.“ Peter Zahner berichtet: „Wir hatten zehn Szenarios auf dem Tisch.“

Der Wegfall der Vorrundengruppen strafft das Programm der CHL – was allerdings zu Lasten der kleinen Clubs gehen könnte, die die Liga mit ihrer Exotik bereichern, nun aber wohl nur ein Heimspiel haben werden. Neuling Straubing bekam mit Genf ein schweres Los. Ähnlich CHL-Rückkehrer Berlin mit dem schwedischen Lulea. Im Glück: Mannheim, das auf Grenoble trifft. Und der EHC? Kennt ja schon alles. Finnland im Besonderen. Auf ein Neues.

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