Bittere Erinnerungen

von Redaktion

Die Löwen mit vielen Unentschieden – 2004/2005 rächte sich das

VON LUDWIG KRAMMER

München – „Mit dem 1:1 haben wir unsere Serie ausgebaut – schade, dass wir die Leistung nicht mit einem zweiten Tor krönen konnten.“ Dem Fazit von Trainer Michael Köllner nach dem energischen Auftritt der Löwen am Mittwoch auf dem Lauterer Betzenberg war im Grunde nicht viel hinzuzufügen. Dass FCK-Trainer Boris Schommers trotzdem von einem „leistungsgerechten Unentschieden“ sprach, ließ sich nur unter dem Aspekt der Effizienz rechtfertigen. Aus zwei Möglichkeiten machten die Pfälzer ein Tor. Bei den Löwen hingegen dürfte im Charterflieger zurück nach München viel über den weiß-blauen Chancenwucher diskutiert worden sein. „Wir waren über 90 Minuten klar überlegen“, sagte Sportchef Günther Gorenzel. „Insgesamt ein sehr dominantes Spiel, für das wir uns leider nicht belohnt haben.“

Imposante 16 Spiele (davon 14 unter Köllner) sind die Löwen nun ungeschlagen – eine Serie, wie sie kein anderer Club im deutschen Profifußball vorweisen kann. Und doch weckt die eingestellte Rekordmarke von Trainer Reiner Maurer aus der Zweitliga-Saison 2004/05 auch die bitteren Erinnerungen an die Vergangenheit. Damals scheiterte die Aufholjagd Richtung Wiederaufstieg an den zu vielen Unentschieden, sieben an der Zahl mit dem 1:1 gegen Saarbrücken als entscheidendem Tiefpunkt. Zeiten, in denen nicht zuletzt der glücklose Torjäger Michal Kolomaznik den unschönen Spitznamen „Kolo macht’s nicht“ bekam. Aktuell spaltet sich die Serie in acht Siege und acht Remis. Wobei neben dem Lautern-Spiel auch die Punkteteilungen gegen Großaspach, Mannheim und Magdeburg in die Kategorie „verschenkte Zähler“ fallen.

Anzusetzen gilt es nicht nur in der Offensive, wo der letzte Pass – falls überhaupt – oft nicht präzise genug gespielt wird. Ausnahme in Lautern: die Steilvorlage von Sascha Mölders für Stefan Lex zum Ausgleichstor. Dringend zu verbessern gilt es auch die Anfälligkeit für schnelle Gegenstöße, durch die sich die Löwen einmal mehr einen frühen Rückstand einbrockten. „Wir haben den ein oder anderen Konter zu viel zugelassen und das 0:1 kassiert“, kritisierte Gorenzel.

Im Vordergrund steht mit Blick auf das morgige Heimspiel gegen Würzburg (14 Uhr, BR live) natürlich trotzdem das Positive. „Wenn wir so weiterspielen, werden wir noch lange oben dabei sein“, sagt Lex. „Ich zahle gerne drei Euro ins Phrasenschwein, aber abgerechnet wird zum Schluss. Jetzt konzentrieren wir uns darauf, am Samstag zu Hause wieder einen Dreier zu holen, dann liegen wir mit dem Punkteschnitt im grünen Bereich.“

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