Stützles Traum: Zu Kumpel Seider oder zu Marco Sturm

von Redaktion

Mannheims nächstes Supertalent darf mit einer hohen Platzierung im Draft der NHL rechnen – So gut wie Draisaitl?

Köln – An Selbstvertrauen mangelt es Tim Stützle wahrlich nicht. „Natürlich ist es mein Ziel, so hoch wie möglich gedraftet zu werden, auf jeden Fall unter den Top-3“, sagte das Stürmertalent in einem Videocall der NHL. Nervös muss der 18-Jährige aufgrund seiner idealen Ausgangslage auch keinesfalls sein – von den NHL-Scouts wird er als bester Europäer seines Jahrgangs gelistet und könnte beim Draft der besten Eishockey-Liga der Welt sogar an zweiter Position ausgewählt werden.

Stützle, der bei den Adlern Mannheim eine starke erste Profisaison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) spielte, könnte damit noch früher als Starstürmer Leon Draisaitl gedraftet werden, den die Edmonton Oilers 2014 als insgesamt dritten Spieler auswählten. Welches Team ihn beim noch nicht neu terminierten Draft auswählt, ist ihm dabei zumindest fast egal. „In Detroit zusammen mit Moritz (Seider, d. Red.), da würde ich natürlich nicht Nein sagen, das wäre auf jeden Fall ganz schön lustig – oder nach Los Angeles zum deutschen Co-Trainer Marco Sturm“, sagte Stützle.

Der Berliner Lukas Reichel, der ebenfalls zu den NHL-Aspiranten zählt, meinte: „Das Team ist mir egal. Man muss sich in jedem beweisen und den nächsten Schritt machen. Es gibt bessere und schlechtere Teams, aber jedes hat seine Superstars.“ Der 18-Jährige sollte spätestens zu Beginn der zweiten Auswahlrunde gedraftet werden.

Die spannenden Wochen vor dem Draft und den Gänsehautmoment, wenn der eigene Name ausgerufen wird, hat einer seiner Kumpels bereits hinter sich: Moritz Seider. Vor einem Jahr wurde der 19-Jährige bereits an Position sechs von den Detroit Red Wings ausgewählt. In der vergangenen Spielzeit spielte er zunächst im Farmteam der Red Wings, den Grand Rapids Griffins in der AHL. Vor dem Abbruch der Spielzeit im NHL-Unterbau stand der Verteidiger durch seine Leistungen vor einer Beförderung in die beste Liga der Welt.

Seider weiß genau, was die kommenden Monate für seine noch junge Karriere bedeuten. „Der Sommer wird wahrscheinlich der wichtigste in meiner Karriere“, sagt er. Am Anfang der neuen Saison im Jersey der Red Wings aufzulaufen „wäre auf jeden Fall die Wunschvorstellung“. Deswegen gehe es jetzt darum, „sich so gut wie möglich vorzubereiten, sodass man irgendeinem anderen Mitspieler den Job klauen und irgendwann Fuß fassen kann“.

Weiter geht es wegen der Corona-Krise erst einmal bei seinem Ex-Club in Mannheim mit seinem Kumpel Tim. „Ich sehe Tim öfter, als ich wollte“, scherzte Seider, der nach dem Corona-Abbruch der AHL-Saison schnell aus den USA nach Deutschland flog, um bei den Kurpfälzern zu trainieren.  sid

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