Leichtathletik
Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) will seinen wichtigsten Wettkampf retten, doch von seinen Topathletinnen kassiert er beißende Kritik: „Das wird doch so keine richtige Deutsche Meisterschaft“, schimpfte Sprint-Ass Gina Lückenkemper nach der DLV-Ankündigung, bei einer eventuellen Geister-DM in Braunschweig die längeren Laufstrecken und Staffelrennen aus dem Programm zu schmeißen. Europameisterin Gesa Felicitas Krause hatte via Instagram als Erste auf die Entscheidung reagiert, die mit Blick auf die Coronabeschränkungen gefällt wurde – und für Krause den DM-Ausschluss auf ihren Paradestrecken bedeutet. Die 27-Jährige zeigte sich „sprachlos“ und schrieb von einer Maßnahme, die sie „nicht nachvollziehen und in keinem Sinne befürworten“ könne. Fußball werde mit 22 Spielern auf dem Platz wieder gespielt, aber ein Meisterschaftsfinale mit acht bis zwölf Läufern solle nicht möglich sein, fragte sie perplex und ergänzte: „Leichtathletik bedeutet Laufen, Springen, Werfen, und ohne Laufen ist es nicht das Gleiche.“
Unterstützung erfuhr die deutsche Rekordhalterin über 3000 Meter Hindernis nicht nur von Sprintstar Lückenkemper. Auch die frühere Langstreckenläuferin Sabrina Mockenhaupt gehörte zu jenen, die auf Krauses Empörung antwortete: „Ist doch echt langsam zum Kotzen, und Fußball darf gespielt werden! Ich fühle gerade echt mit Euch allen!“ Ähnlich drastisch äußerte sich der frühere Spitzenathlet Jan Fitschen: „Was für ein Scheiß.“