Basketball-Chip soll Super-Gau verhindern

von Redaktion

Die Spieler des Meisterturniers müssen eine Art Bewegungsmelder tragen

München – Die regelmäßigen Corona-Tests sind für die Basketballer des Final-10-Meisterturniers fast schon zur Routine geworden. Doch als im Münchner Quarantäne-Hotel, das die zehn teilnehmenden Teams beherbergt, bekannt wurde, dass während des gesamten Turniers im Hotel ein Tracing Chip, also eine Art Bewegungsmelder getragen soll, kamen doch Diskussionen auf. „Es kam nicht so gut an, weil es nicht früh genug kommuniziert wurde“, sagte Maurice Stuckey (Merlins Crailsheim).

Das Thema Tracing Chip tauchte erst am Mittwoch auf, als sich die Liga-Bosse mit dem Hygienebeauftragten Florian Kainzinger an der Spitze zu einer letzten Absprache mit dem Gesundheitsamt München trafen. Dort wurde der Fall durchgespielt, was passiert, wenn trotz aller Vorkehrungen einer der beteiligten Spieler oder Betreuer im Hotel positiv getestet wird. Dabei machte das Gesundheitsamt deutlich: Gibt es einen positiv Getesteten, wird die 250 Personen umfassende „Basketball-Familie“ im Hotel genauso behandelt, wie ein gewöhnlicher Familien-Haushalt mit vier Personen. Sprich: Die anderen sind Kontaktpersononen und gehen in Quarantäne. „Und das wäre der Super-Gau. Wenn das passiert, ist das ganze Turnier vorbei“, sagte Kainzinger.

Der Vorschlag des Gesundheitsamtes, auch im Hotel eine Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasenschutzes einzuführen und Abstandsregeln von eineinhalb Metern zu befolgen, kam für die Verantwortlichen nicht infrage. „Das ist genau das, was wir nicht wollten, weil wir den Spielern gesagt haben, ihr könnt euch im Hotel frei bewegen und eine gute Zeit haben“, sagte Kainzinger. Daher blieb eigentlich als Alternative nur noch die Einführung eines Tracing Chips.

Über den Chip des Münchner Softwareentwicklers Kinexon kann im Falle eines positiven Falls nachvollzogen werden, mit welchen Personen der positiv Getestete Kontakt hatte und vor allem wie lange diese Begegnung dauerte.  dpa

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