von Redaktion

Frankfurt – Die schlechte Nachricht sickerte genau zur Halbzeit des laufenden Milliarden-Pokers durch: Die Auswirkungen der Coronakrise sorgen dafür, dass der deutsche Profifußball für die kommende Saison mit einem Minus bei den Medienrechten von 150 Millionen Euro rechnen muss. Laut „kicker“ kalkuliert die Deutsche Fußball Liga (DFL) bei den Erlösen für die Rechte im deutschsprachigen Raum anstatt mit 1,35 Milliarden Euro „nur“ noch mit 1,2 Milliarden, die an die 36 Clubs der Bundesliga und der 2. Liga ausgeschüttet werden.

Damit würde die Summe genau auf den Mittelwert fallen, den die DFL bei der Rechtevergabe im Jahr 2016 für die vier Spielzeiten von 2017/18 bis 2020/21 erzielt hatte. Da die Einnahmen während der Vertragslaufzeit von Saison zu Saison steigen, werden die Vereine also ausgerechnet bei der lukrativsten Spielzeit von der Krise erwischt.

Laut „kicker“-Bericht war den Clubchefs bei ihrem virtuellen Treffen am 23. April noch eine Summe von 1,27 Milliarden Euro für die kommende Saison in Aussicht gestellt worden, diese Summe wurde nun um weitere 70 Millionen Euro nach unten korrigiert. Vorsorglich hatte die DFL damals schon darauf hingewiesen, dass sich der Betrag „aufgrund von Vertragskündigungen“ weiter reduzieren kann. Genau das trat dann auch ein, da sich die Eurosport-Mutter Discovery eine Sonderkündigungsklausel für den Fall von höherer Gewalt berufen hat.

Mit Blick auf die laufende Saison stehen noch Zahlungen in Höhe von 200 Millionen Euro aus, die nach der kompletten Austragung aller ausstehenden Partien fließen sollen. Allerdings drohen den Vereinen Einbußen im internationalen Geschäft. Von den 200 Millionen Euro pro Spielzeit aus der weltweiten Vermarktung könnten laut „kicker“ am Ende 60 Millionen fehlen, da mehrere DFL-Partner ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen sind. Wie sich all diese Probleme auf die bis Freitag laufende Auktion für die vier Spielzeiten von 2021/22 bis 2024/25 auswirken, ist derzeit noch offen. In einer Woche (22. Juni/Montag) werden die Ergebnisse erst den Vereinsverantwortlichen und dann der Öffentlichkeit präsentiert.  sid

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