von Redaktion

Hygienekonzept

„Punktuelle Anpassungen des medizinisch-organisatorischen Konzepts von DFL und DFB“ war die Mitteilung vom 10. Juni überschrieben. Gültig ab sofort, unverzüglich. „Das Club-Personal in der technischen Zone (Spieler, Trainer, Betreuerstab) sowie die Delegationsteilnehmer der Clubs auf der Tribüne müssen demnach während des Spiels keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen, sobald sie ihren Sitzplatz im Abstand von mindestens 1,5 Metern zur nächsten Person eingenommen haben. Gleiches gilt für den 4. Offiziellen im Schiedsrichterteam, der sich zwischen den ,Trainerbänken’ bewegt und genauso wie Spieler, Trainer und Betreuerstab regelmäßig auf Covid-19 getestet wird.“ So sahen wir also wieder mehr Gesichter – auf den Bänken und oben auf den Tribünen bei den wenigen Vereinsvertretern. Gladbachs Manager Max Eberl, der sich am 30. Spieltag mit Maske zur Roten Karte und einer Innenraumsperre geschimpft hatte, war nun ohne Maske Zuschauer.

Verändert hat sich noch ein weiteres Bild. Es wird nun fast wieder gejubelt wie vor der Corona-Krise. Hatte man am 26. Spieltag, dem ersten unter Hygiene-Verordnungen, die Hertha-Combo um Vedad Ibisevic noch für den herzlichen Körperkontakt bei Toren getadelt, so ist es nun Usus, dass die Spieler sich nicht mehr mit den Unterarmen zu ihren Glanzleistungen gratulieren, sondern dem Kollegen zärtlich durch den Haarschopf fahren, seine Wange tätscheln, ihn umarmen, drücken, ihm was in die Ohrmuschel flüstern. Und die Trainer tauschen sich wieder in sehr nahem Abstand aus.

Ist das alles jetzt erlaubt? Im Grunde war es nicht ausdrücklich verboten. In Sachen Jubel hatte die Deutsche Fußball-Liga Empfehlungen ausgesprochen. Vor ein paar wochen schaute man halt nur genauer hin. Alles ist lockerer geworden, auch wenn die DFL versichert: „Außer Frage steht, dass für die DFL und den DFB weiterhin die Gesundheit aller Beteiligten sowie der gesamten Bevölkerung und die Eindämmung des Virus höchste Priorität genießen. Die im medizinisch-organisatorischen Konzept verankerten grundsätzlichen Hygiene- und Abstandsmaßnahmen bleiben dabei die Basis.“

17. Gelbe Karte

32. Minute bei Paderborn – Werder Bremen. Und die obligatorische Knochenbrecher-Grätsche von Klaus Gjasula, dem Mann mit dem Helm. Opfer: der schnelle Bremer Jeff Sargent. 17. Gelbe Karte für den Paderborner mit dem Schutz-Helm. Er ist nun vorbei an Tomasz Hajto, der 1998/99 für den MSV Duisburg zu 16 Mal Gelb kam. Hajto, heute 48, grüßte über Sky: „Endlich hast du es geschafft. Jetzt habe ich Ruhe. Du hast noch drei Spiele, mach die 20 Karten voll. Dann kommt keiner mehr an dir vorbei.“ Wohl wahr: Nur Gjasula selbst könnte seine Marke noch steigern. Doch nach dem 1:5 zu Hause gegen Bremen ist davon auszugehen: Gjasula wird nächste Saison nicht mehr in der Bundesliga spielen. In eine Zeit, in der die Spieler immer besser ausgebildet werden, hatte er eh nicht gepasst.

Borussia Dortmund

„Good teams win on bad days“, gute Mannschaften gewinnen an schlechten Tagen – das sagte Dortmunds Stürmerjungstar Erling Haaland nach dem 1:0-Sieg in Düsseldorf, den er mit einem Lehrbuch-Kopfball in der Nachspielzeit sicherte. Kurz zuvor hatte Fortuna durch Skrzybski noch den Außenpfosten des BVB-Kastens getroffen.

Bemerkenswert: Es war das bislang längste Statement von Haaland, der Interviewer meist mit Gegenfragen („Why not?“) oder Ein-Wort-Antworten nervt. Pech mit der Plaudertasche hatte der Reporter der ARD-Sportschau, der von Haaland das norwegische Wort für „Matchwinner“ wissen wollte. Haaland: „Matchwinner.“ GÜNTER KLEIN

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