Zirkzee trifft und jubelt wie ein Großer

von Redaktion

Viertes Tor beim dritten Startelf-Einsatz im Profiteam – Cuisance mit Licht und Schatten

München – Er jubelt schon wie die ganz Großen! Joshua Zirkzee, 19, kam gegen Gladbach zum dritten Startelfeinsatz in der Bundesliga, erzielte dabei bereits sein viertes Tor. Und anschließend lieferte der lockige Niederländer einen echten Liebesbeweis ab.

Minute 26: Gladbachs Keeper Yann Sommer spielt einen haarsträubenden Fehlpass, vorbei an Mitspieler Matthias Ginter. Zirkzee hat aufgepasst, nimmt den Aufsetzer knapp hinter der Strafraumgrenze direkt und trifft technisch anspruchsvoll zur Münchner Führung. Danach formt er mit Zeigefinger und Daumen der rechten Hand ein C. Nach der Partie löst der 19-Jährige bei Instagram auf, wem dieser Gruß galt: seiner Freundin Celina Jada Kerr. Auch das Model aus Berlin lädt ein Video hoch, in dem es lautstark über den Treffer ihres Schwarms jubelt, dazu schickt sie Zirkzee drei Herzchen. Glück im Spiel und in der Liebe!

Von Hansi Flick bekam der Nachwuchsmann am Samstag das Vertrauen geschenkt, weil der unantastbare Robert Lewandowski (28 Ligatore in 30 Spielen) eine Gelb-Sperre absitzen musste. Zirkzee nutzte die Chance – zumindest mit Blick aufs Torekonto. Nach nun 267 Einsatzminuten steht er bei vier Treffern. „Er hat das Tor super gemacht. Das zeigt seine Qualität. Es zeichnet ihn auch im Training aus, dass er beim Abschluss sehr mutig ist“, sagte Flick bei Sky. „Aber man hat auch gesehen, dass er schon noch das eine oder andere dazulernen muss. Aber dafür sind wir Trainer da, um solche Spieler zu entwickeln.“

Zirkzee tat sich – wohlgemerkt gegen ein Spitzenteam – schwer, am Münchner Spiel teilzunehmen. Mit 23 Ballkontakten hatte er die wenigsten aller Bayern-Spieler. Flick haderte zudem deutlich hörbar an der Seitenlinie, als der Niederländer in die Gladbacher Abseitsfalle tappte.

Neben Lewandowski musste der ebenfalls gelbgesperrte Thomas Müller (sieben Tore und 20 Assists) ersetzt werden. Diese Aufgabe übertrug Flick Michael Cuisance, 20. Der Franzose kam gegen Ex-Club Gladbach zu einem Startelfdebüt im Bayern-Trikot. Und sein Arbeitszeugnis fiel ähnlich aus wie das von Zirkzee: stets bemüht, gute Ansätze, einige zu leichte Fehler. Der Franzose ließ – einmal per Volleyabnahme (11.), einmal per Kopf (39.) – gute Gelegenheiten aus. Einige Pässe gerieten ihm zu lang, nach gut einer Stunde musste er für Coman Platz machen. „Michael hat am Spiel teilgenommen, ich war zufrieden mit ihm“, urteilte Flick. Und Cuisance? Der schnappte sich ein Trikot der Ex-Kollegen und entschwand in den Münchner Sommerabend. JONAS AUSTERMANN

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