Berlin – Die Spieler wehrten sich tapfer, Trainer Steffen Baumgart schrie und gestikulierte bis zum bitteren Ende, doch sein Herzensverein besiegelte den erneuten Abstieg des SC Paderborn nach nur einem Jahr. Die Ostwestfalen kassierten beim Mitaufsteiger 1. FC Union Berlin eine 0:1 (0:1)-Niederlage und stehen damit am 32. Spieltag der Bundesliga bereits als erster Absteiger fest. Die Eisernen dürfen indes jubeln: Sie machten vorzeitig den Verbleib im Oberhaus perfekt. Die Entscheidung fiel durch ein Eigentor des ehemaligen Unioners Ben Zolinski (27. Minute).
Jedes Spiel sollte noch ein Feuerwerk werden, hatte Baumgart angekündigt. Entsprechend engagiert trieb der 48-Jährige seine Mannschaft auch von der Linie aus an. Fünf Umstellungen hatte er vorgenommen im Vergleich zum 1:5 gegen den SV Werder Bremen. Verstecken wollten sie sich nicht, allerdings wurde auch schnell deutlich, wie der 1. FC Union für Klarheit sorgen wollte: Die Mannschaft von Trainer Urs Fischer attackierte in den ersten Minuten ganz vorn, wirkte extrem bissig und entschlossen.
Die Paderborner gaben, was sie konnten. Allerdings stand die Mannschaft von 32 Spieltagen auch nicht umsonst nur drei – zu Beginn – nicht auf dem Relegations- oder einem Abstiegsplatz. Gehörig Glück hatten sie in der 24. Minute, als Marius Bülter mit einem Kopfball nur den Pfosten traf, während aus dem Wald um das Kultstadion wieder zarte Fangesänge zu vernehmen waren.
Kurze Zeit später wäre das Stadion unter normalen Umständen zu einer Stimmungsexplosion gekommen: Nach einem Freistoß von Kapitän Christopher Trimmel und seiner zwölften Torvorbereitung per Standardsituation landete der Ball im Netz – unfreiwillig verlängert von Zolinski.
Die schlechte Chancenverwertung hätte sich für Union fast gerächt. Paderborn machte Druck, Berlin konnte sich nach dem Seitenwechsel nur selten befreien. In der 58. Minute musste Trimmel in höchster Not klären, bei der anschließenden Ecke kam Sebastian Vasiliadis frei zum Kopfball. Keeper Rafael Gikiewicz parierte.
Die Partie wurde ruppiger, nach einem Zusammenprall im Fünfmeterraum mussten der Union-Keeper und Paderborns Dräger behandelt werden. In der Drangphase der Gäste hatten Robert Andrich und Andersson die Entscheidung auf dem Fuß: Andrich erste traf nur den Pfosten. Ein Zitterspiel bis zum Abpfiff mit einem Happy End nur für Union.