Johannes Thiemann von Alba Berlin hat Dopingtests durch außenstehende Personen im geschlossenen System beim Basketball-Meisterturnier in München kritisiert. „Das war wieder typisch, dass die eine Sonderstellung haben. Keiner will den Sport kaputt machen oder dopen“, sagte der 26 Jahre alte Nationalspieler der „Bild am Sonntag“. „Wir haben hier aber so strikte Regeln, dürfen die Familien nicht sehen und keinen Kontakt zur Außenwelt haben. Die aber kommen, ohne in Quarantäne gewesen zu sein.“ Die Basketball-Bundesliga hatte für das Turnier wegen der Coronavirus-Krise ein strenges Hygiene- und Sicherheitskonzept entwickelt. Das Konzept war die Voraussetzung für die Genehmigung durch die zuständigen Behörden.
Der BBL zufolge war die Nationale Anti-Doping Agentur vor zwei Wochen für Dopingtests in der Halle, unter anderem Niels Giffey wurde getestet. Man habe das Hygiene- und Sicherheitskonzept mit der BBL abgestimmt, „um alle möglichen Maßnahmen zur Verbreitungsverhütung zu berücksichtigen“, teilte die NADA damals mit. „Die NADA berücksichtigt beim Wiedereinstieg in die Kontrolldurchführung zudem die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) und der Welt Anti-Doping Agentur (WADA).“
Die Kontrolleure hätten eine einfache Maske getragen, bemängelte Thiemann. „Das ist für mich Doppelmoral. Dann hätte ich auch meine Freundin mit Maske sehen können. Das muss man alles nicht verstehen.“ dpa