Essen/München – In den ersten 45 Minuten des Spiels bei der SGS Essen am Sonntag spiegelte sich in gewisser Weise die komplette Saison der Frauen des FC Bayern wider. Die Mannschaft spielte stark, war drückend überlegen, konnte aber beste Chancen nicht nutzen.
Während die Bayern-Frauen in der ersten Saisonhälfte angesichts des Fernduells mit Verfolger Hoffenheim in einer solchen Situation vielleicht noch nervös geworden wären, zeigte sich dann aber in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, dass die Mannschaft nach dem Neustart der Bundesliga nach der Coronapause nochmal einen Schritt nach vorne gemacht hat. Denn Lina Magull (45.+3) zirkelte mit der letzten Aktion vor dem Halbzeitpfiff einen wunderschönen direkten Freistoß zur hochverdienten Führung in den Winkel.
Mit dem 1:0 im Rücken ließ es die Mannschaft von Trainer Jens Scheuer in der zweiten Halbzeit etwas ruhiger angehen und hatte Glück, als Essens Turid Knaak im Duell mit Carolin Simon im Strafraum zu Fall kam, der Elfmeterpfiff aber ausblieb. Danach zogen die Bayern-Frauen das Tempo wieder an und schossen durch Linda Dallmann (72.) und Jovana Damnjanovic (75.) einen 3:0-Sieg heraus, durch den am letzten Spieltag die Vizemeisterschaft und die Qualifikation zur Champions League gesichert wurden. Letztlich wäre ein Sieg gar nicht nötig gewesen, da Verfolger Hoffenheim zeitgleich mit 1:2 in Potsdam verlor.
Für die Bayern-Frauen bestritten Melanie Leupolz, Mandy Islacker und Nicole Rolser in Essen ihr letztes Spiel, für den Rest der Mannschaft geht es am 22. August mit dem Champions-League-Viertelfinale gegen Olympique Lyon weiter. cs