München – Die meisten Eishockeyvereine zeigten sich kreativ. Training im Fitnessraum problematisch – okay, wozu haben wir eine 60 mal 30 Meter große Fläche? Wo normal Eis wäre, sind nun die Parcours fürs Vorbereitungstraining aufgebaut. So ist gewährleistet: Die Spieler kommen sich nicht zu nahe.
Nur: Woraufhin trainieren sie? Auf welches Datum? Wann ist Saisonstart in der Deutschen Eishockey Liga (DEL)? Angesichts des Verbots von Großveranstaltungen bis 31. Oktober – Ausnahmen nur möglich mit ein paar hundert Zuschauern, was sich nicht rechnen würde – ist der 18. September vom Tisch. Das halboffizielle Wording der Liga lautet: „Start nicht vor Anfang November.“ Der 1. November wäre ein Sonntag. Im Normalbetrieb der 14. Spieltag.
Da die DEL-Gesellschafter sich nicht an einem Ort versammeln können, werden Entscheidungen im Umlaufbeschluss gefunden. Noch diese Woche soll ein Termin kommuniziert werden, Tendenzen sind aber gesetzt. Intern hat die DEL einen Fahrplan: Bei einem Auftakt Anfang November brächte sie noch eine ganze Saison unter, es gibt allerdings auch Termine, ab denen dann die Playoffs entfallen müssten oder gar nichts mehr möglich wäre. Zentraler Punkt: Es geht eigentlich nur mit möglichst großen Zuschauerkapazitäten. Ausnahme: Ein Vorbereitungsturnier, das für Mitte Oktober an einem oder bis zu vier Standorten angedacht ist. Ganz ohne (Geister)-Testspiele soll niemand in die Punkterunde starten.
Zum Konflikt kommen könnte es zwischen den Proficlubs und dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB). Der will in Krefeld vom 5. bis 8. November mit der Nationalmannschaft sein Turnier um den Deutschland Cup durchziehen – die DEL benötigt aber die Termine.
Diese Woche noch soll es Ergebnisse aus dem Lizenzprüfungsverfahren geben. Aus allen 14 Clubs wurden Einverständniserklärungen der Spieler auf Gehaltsstundungen (25 Prozent) und zu Kurzarbeit vorgelegt – auch vom Spitzenzahler EHC München. Ein DEL-Insider sagt: „Es gibt in der Liga keine zehn Spieler, die sich einem Verzicht völlig verweigert haben.“ GÜNTER KLEIN